Mittwoch, 10. September 2014

Autoreninterview mit Merelie Weit

Wieder einmal hatte ich die Möglichkeit, ein schönes Autoreninterview zu führen, diesmal mit der Autorin Merelie Weit. Merelie hat die Romane "Traummann zum Frühstück" und "Traummann aus der Zukunft" geschrieben, ebenso  hat sie eine Fantasyreihe verfaßt. Ihre Bücher sind wirklich schön geschrieben, und umso mehr habe ich mich gefreut, mit der netten Autorin ein Interview zu führen:



1.) Merelie, erzähle doch wie Du zum Schreiben gekommen bist. War das schon ein Kindheitstraum von Dir oder kam der Wunsch dazu erst später?

Eigentlich habe ich immer gemalt und wollte irgendwas mit Zeichnen oder Malerei werden. Nebenher habe ich seit der Schule aber auch schon Geschichten geschrieben, und zwar über meine Mitschüler und dabei deren Charaktere verdreht: die Schüchternen wurden zu den Draufgängern und die Vorlauten die Schüchternen. Das kam so gut an, dass meine Klassenkameraden die Hausaufgaben für mich mitgemacht haben, damit ich weiterschreibe.
Ins Abschlusszeugnis schrieb mein Klassenlehrer: „Daphne tut sich besonders durch das Schreiben von Geschichten hervor.“ Das fand ich total lustig, weil Schreiben gar keine Bedeutung für mich hatte. Erst mit Mitte Zwanzig, nachdem mich die Weltliteratur jahrelang in den Bann gezogen hatte und darauffolgend die Pariser Schriftstellerszene der 20er Jahre, hat sich das gedreht, dass ich unbedingt selbst schreiben wollte und die Malerei dann eher zum Hobby wurde.

2.) Ist "Traummann zum Frühstück" Dein erstes Buch?

Nein, es ist mein fünftes. Davor kamen mein „Frühwerk“ Verliebt in einen Teufel (als Helena Moor), dann Traummann aus der Zukunft und dann die ersten beiden Bände meiner Fantasy-Tetralogie Himmelstiefe und Schattenmelodie (als Daphne Unruh).

3.) Du schreibst ja auch Fantasy. Wie kamst Du auf die Idee zu diesem Genre, was hat Dich dazu inspiriert?

Bis auf mein Frühwerk haben alle meine Romane mindestens ein fantastisches Element. Mich hat jetzt kein bestimmtes Buch inspiriert und ich muss zugeben, ich selbst lese nur vereinzelt Fantasy-Bücher (wenn allerdings, dann liebe ich diese Bücher wie zum Beispiel die von Ursula Poznanski oder Andreas Eschbach). Eher fand ich es schon immer eine tolle Vorstellung, dass sich hinter normalen Türen fantastische Welten auftun könnten oder die Welt einfach mehr Dimensionen hat als gemeinhin angenommen. Es macht mir Spaß, die Welt in meinen Büchern zu vergrößern.  Bestimmt spielen dabei meine Träume eine Rolle, in denen ich öfter durch unglaubliche Landschaften und Welten wandle. 
 
4.) Liest Du selber auch gerne und wenn ja was?

Ich liebe Viktor Hugo und überhaupt die französische Weltliteratur. Ich lese total gerne Biographien und Autobiographien. Ich mag Romane mit großen und interessanten Themen, aber ich lese auch viel Sachbücher, in denen es beispielsweise um Zukunftsvisionen, Quantenphysik, Bewusstseinsforschung oder solche Dinge geht. Krimis lese ich eher nicht – immer diese Toten  - und Gedichte auch nicht so.

5.) Was ist Dein schönstes Erlebnis in Bezug aufs Schreiben?

Als ich die letzte Seite meines ersten Romans vor ca. 15 Jahren schrieb und dachte: Wow, ich hab einen ganzen Roman durchgehalten – rein von der Länge. Okay, dann schaff ich das wieder

6.) Wie sehen Deine weiteren Buchprojekte aus?

Derzeit arbeite ich am letzten Band meiner Fantasy-Tetralogie, der im nächsten Frühling erscheinen soll. Gleichzeitig geht mir aber bereits eine neue Dilogie durch den Kopf und ich mache dazu immer wieder Notizen – Es wird wieder Urbanfantasy.

7.) Was bedeutet Dir Schreiben, was magst Du da besonders?

Am schönsten ist es, wenn ich eine neue Idee habe und die ersten Notizen mache. Das Ideensammeln und Plotten macht mir großen Spaß.
Am anstrengendsten finde ich es, die erste Fassung zu schreiben – jeden Tags aufs Neue vor dem weißen Blatt sitzen, stööhn  - Wenn ich dann erst mal das Rohstück erschaffen habe, mit dem ich arbeiten kann, dann wird es wieder entspannter. Ich feile gern am Ausdruck, um immer noch schönere oder treffendere Formulierungen zu finden.
Schreiben bedeutet mir viel. Ein Leben ohne Schreiben – unvorstellbar. Es ist ein Akt der Bewusstwerdung. Immer wieder erfährt man dabei auch etwas über sich selbst. Mit Geschichten kann man Menschen ein paar schöne Stunden bescheren, ihnen Denkanstöße geben, sie vielleicht sogar richtig froh machen oder verändern.

 Ganz lieben Dank an Merelie!










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen