Ich freue mich, wieder einmal eine sehr sympathische Autorin interviewen zu dürfen. Diesmal ist es Meike Werkmeister, deren Buch "Sterne sieht man nur im Dunkeln" mir sehr gut gefallen hat!
1.)
Wie bist Du zum Schreiben gekommen?
Ich
schreibe eigentlich immer schon gern. Als Kind erst seitenlange
Briefe an Urlaubsbekanntschaften, als Jugendliche Gedichte und
Kurzgeschichten. Nach der Schule habe ich dann als Journalistin das
Schreiben zu meinem Beruf gemacht. Und nebenbei habe ich immer auch
an Romanideen gearbeitet, was nach und nach immer mehr Zeit
eingenommen hat.
2.)
Wie kam Dir die Idee zu "Sterne sieht man nur im Dunkeln",
gab es da ein bestimmtes Ereignis?
Wenn
man schreibt, denkt man häufiger mal von Ideen: Das könnte etwas
sein. Vieles davon stellt sich am Ende als nicht so brauchbar heraus.
Aber ganz manchmal sind Sternschnuppen-Ideen dabei, von denen man
sofort weiß: Das macht etwas mit mir, das berührt mich wirklich.
Bei „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ war es so. Ich war mit
meiner Freundin für ein Wochenende auf Norderney und plötzlich sah
ich meine Protagonistin Anni vor mir, die auf die Insel kommt, weil
sie etwas sucht, was sie in ihrem Leben vermisst, und die dort etwas
anderes findet. Seitdem hat mich Annis Geschichte nicht mehr
losgelassen.
3.)
Baust Du in Deine Geschichten eigene Lebenserfahrungen ein?
Die
Figuren und ihre Handlungen sind fiktiv und erfunden. Aber sicher
spielen eigene Erfahrungen und Gefühle mit rein, wenn ich schreibe.
Manchmal sind es kleine Details wie meine Liebe zum Surfen, die darin
vorkommt. Und manchmal ist es nur ein Gefühl, das ich selbst schon
mal hatte wie das von Anni, dass das beruflich noch nicht alles
gewesen sein kann, dass sie eigentlich noch etwas anderen will –
das kenne ich selbst im Bezug aufs Romane schreiben.
4.)
Liest Du selber auch gerne und wenn ja was?
Ich
lese täglich und ganz gemischt – von „leichten“
Liebesromanen bis hin zu „anspruchsvoller“ Literatur. Nur
Thriller und Krimis lese ich nicht, weil ich dann nicht schlafen
kann. Ich lese Bücher aber nicht unbedingt dann, wenn sie gerade
aktuell sind, sondern meistens erst, wenn eine Freundin sie mir
irgendwann in die Hand drückt. In letzter Zeit hat mich zum Beispiel
Elena Ferrantes Vierteiler total begeistert, das habe ich
verschlungen. Und „Ohne ein einziges Wort“ von Rosie Walsh fand
ich super, das ist fast so spannend wie ein Thriller.
5.)
Was persönlich magst Du am Schreiben?
Ich
liebe es, in fremde Welten abzutauchen und diese selbst erschaffen zu
können. Der schönste Moment als Autorin ist, wenn du merkst, dass
deine Figuren lebendig werden, dass sie plötzlich eigene
Entscheidungen treffen und man genau weiß, wie sie handeln werden.
6.)
Wird es eine Fortsetzung geben von "Sterne sieht man nur im
Dunkeln" oder was sind Deine nächsten Projekte?
Ich
bin seit dem Erscheinen von „Sterne sieht man nur im Dunkeln“
schon häufiger darauf angesprochen worden, dass Leserinnen sich eine
Fortsetzung wünschen. Ich könnte mir das auch vorstellen. Ich
schreibe schon an meinem nächsten Buch, aber ich kann noch nicht
verraten, wovon es handeln wird.
7.)
Die gesammelten Sprüche am Schluss des Buches fand ich persönlich
eine tolle Idee! Hast Du dir diese Sprüche selber ausgedacht?
Das
freut mich, danke dir! Die Texte sind von mir, gestaltet hat sie
Renata Wolff von Haus Nr. 26. Ich bin so glücklich damit, wie sie
Annis Sprüche optisch umgesetzt hat, ich liebe jeden einzelnen
davon.
8.)
Was inspiriert Dich beim Schreiben?
Alles.
Das kann ein Gespräch mit Freunden sein, ein interessanter Mensch,
der mir in der U-Bahn gegenübersitzt, ein Geruch, ein Regenguss, ein
Song. Das klingt vielleicht etwas komisch, aber ich empfinde das
Leben an sich als sehr inspirierend.
Danke, liebe Meike, für das Interview! Ich freue mich schon auf Deine nächsten Bücher!
Die Autorin
Die Buchrezension von mir findet Ihr hier:
http://karinasschreibstuebchen.blogspot.com/2019/05/buchrezension-zu-sterne-sieht-man-nur.html
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