Dienstag, 14. Mai 2019

Buchrezension zu "Sterne sieht man nur im Dunkeln " von Meike Werkmeister

Das Buch "Sterne sieht man nur im Dunkeln" fiel mir im Buchladen gleich wegen des Covers mit den Glitzerbuchstaben auf. Da mich auch der Klappentext ansprach nahm ich das Buch mit und tauchte ein in eine sehr schön geschriebene Geschichte.


Zum Inhalt

Die Hauptprotagonistin Anni hat einen ungewöhnlichen Beruf, sie ist Gamedesignerin. Sie hat einen Freund, Thies, mit dem sie in einer schönen Beziehung lebt, nur das Thema Heiraten ist nicht so seins.

Doch dann bekommt Anni eine Stelle in Berlin angeboten und ist sich zunächst nicht sicher, ob sie die Stelle annehmen soll.  Auch die Beziehung zu Thies gerät auf einmal ins Wanken und Anni nimmt sich eine Auszeit bei frischer Meeresluft auf Norderney, wo ihre Schulfreundin Marie lebt, die Anni zu sich nach Norderney einlädt. Zwischen Marie und Anni war in der Vergangenheit etwas vorgefallen, was den Kontakt der beiden Freundinnen einige Zeit beendete. 

Wird Anni auf Norderney wieder zu sich finden? Wie geht es mit Thies weiter? Und was ist damals zwischen Annie und Marie vorgefallen? Das könnt Ihr in dem schönen Roman von Meike nachlesen.



Meine Meinung

Ich kannte von Meike bisher noch kein Buch, aber es wird sicherlich nicht das letzte Buch gewesen sein, was ich von ihr lese. Ich fand die ganze Geschichte sehr schön geschrieben, kam auch sehr gut rein in die Story und fand alle Hauptdarsteller sehr gut ausgewählt. Sie wuchsen mir beim Lesen so ans Herz, als würde ich sie persönlich kennen. In Anni konnte ich mich gut hineinversetzen, da ich auch schon mal vor der Entscheidung stand, in eine andere Stadt zu ziehen und meine Beziehung zu überdenken.

Meike schreibt sehr bildhaft und ansprechend, es hat Spaß gemacht ihr Buch zu lesen.

Eine zentrale Rolle spielen auch diverse Sprüche in dem Buch, die am Ende des Buches nochmal gesammelt auftauchen, was ich eine schöne Idee finde.

Das Cover ist ohne Foto, aber dafür mit schönen Glitzerbuchstaben, die in der Sonne schön funkeln!

Ein tolles Buch!








Interview mit der Buchautorin Meike Werkmeister


Ich freue mich, wieder einmal eine sehr sympathische Autorin interviewen zu dürfen. Diesmal ist es Meike Werkmeister, deren Buch "Sterne sieht man nur im Dunkeln" mir sehr gut gefallen hat! 


1.) Wie bist Du zum Schreiben gekommen?

Ich schreibe eigentlich immer schon gern. Als Kind erst seitenlange Briefe an Urlaubsbekanntschaften, als Jugendliche Gedichte und Kurzgeschichten. Nach der Schule habe ich dann als Journalistin das Schreiben zu meinem Beruf gemacht. Und nebenbei habe ich immer auch an Romanideen gearbeitet, was nach und nach immer mehr Zeit eingenommen hat.

2.) Wie kam Dir die Idee zu "Sterne sieht man nur im Dunkeln", gab es da ein bestimmtes Ereignis?

Wenn man schreibt, denkt man häufiger mal von Ideen: Das könnte etwas sein. Vieles davon stellt sich am Ende als nicht so brauchbar heraus. Aber ganz manchmal sind Sternschnuppen-Ideen dabei, von denen man sofort weiß: Das macht etwas mit mir, das berührt mich wirklich. Bei „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ war es so. Ich war mit meiner Freundin für ein Wochenende auf Norderney und plötzlich sah ich meine Protagonistin Anni vor mir, die auf die Insel kommt, weil sie etwas sucht, was sie in ihrem Leben vermisst, und die dort etwas anderes findet. Seitdem hat mich Annis Geschichte nicht mehr losgelassen.

3.)  Baust Du in Deine Geschichten eigene Lebenserfahrungen ein?

Die Figuren und ihre Handlungen sind fiktiv und erfunden. Aber sicher spielen eigene Erfahrungen und Gefühle mit rein, wenn ich schreibe. Manchmal sind es kleine Details wie meine Liebe zum Surfen, die darin vorkommt. Und manchmal ist es nur ein Gefühl, das ich selbst schon mal hatte wie das von Anni, dass das beruflich noch nicht alles gewesen sein kann, dass sie eigentlich noch etwas anderen will – das kenne ich selbst im Bezug aufs Romane schreiben.

4.) Liest Du selber auch gerne und wenn ja was?

Ich lese täglich und ganz gemischt – von „leichten“ Liebesromanen bis hin zu „anspruchsvoller“ Literatur. Nur Thriller und Krimis lese ich nicht, weil ich dann nicht schlafen kann. Ich lese Bücher aber nicht unbedingt dann, wenn sie gerade aktuell sind, sondern meistens erst, wenn eine Freundin sie mir irgendwann in die Hand drückt. In letzter Zeit hat mich zum Beispiel Elena Ferrantes Vierteiler total begeistert, das habe ich verschlungen. Und „Ohne ein einziges Wort“ von Rosie Walsh fand ich super, das ist fast so spannend wie ein Thriller.

5.) Was persönlich magst Du am Schreiben?

Ich liebe es, in fremde Welten abzutauchen und diese selbst erschaffen zu können. Der schönste Moment als Autorin ist, wenn du merkst, dass deine Figuren lebendig werden, dass sie plötzlich eigene Entscheidungen treffen und man genau weiß, wie sie handeln werden.

6.)  Wird es eine Fortsetzung geben von "Sterne sieht man nur im Dunkeln" oder was sind Deine nächsten Projekte?

Ich bin seit dem Erscheinen von „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ schon häufiger darauf angesprochen worden, dass Leserinnen sich eine Fortsetzung wünschen. Ich könnte mir das auch vorstellen. Ich schreibe schon an meinem nächsten Buch, aber ich kann noch nicht verraten, wovon es handeln wird.

7.)  Die gesammelten Sprüche am Schluss des Buches fand ich persönlich eine tolle Idee! Hast Du dir diese Sprüche selber ausgedacht?

Das freut mich, danke dir! Die Texte sind von mir, gestaltet hat sie Renata Wolff von Haus Nr. 26. Ich bin so glücklich damit, wie sie Annis Sprüche optisch umgesetzt hat, ich liebe jeden einzelnen davon.

8.) Was inspiriert Dich beim Schreiben?

Alles. Das kann ein Gespräch mit Freunden sein, ein interessanter Mensch, der mir in der U-Bahn gegenübersitzt, ein Geruch, ein Regenguss, ein Song. Das klingt vielleicht etwas komisch, aber ich empfinde das Leben an sich als sehr inspirierend.


Danke, liebe Meike, für das Interview! Ich freue mich schon auf Deine nächsten Bücher!

Die Autorin 



Die Buchrezension von mir findet Ihr hier:

http://karinasschreibstuebchen.blogspot.com/2019/05/buchrezension-zu-sterne-sieht-man-nur.html

Sonntag, 12. Mai 2019

Buchrezension "Ich will mich nicht verstecken" von Vanessa Münstermann

Dieses Buch hat mich sehr bewegt. Ich kenne Vanessas Schicksal aus den Medien (sie wurde von ihrem Ex-Freund mit Säure angegriffen), habe das auch von Anfang an verfolgt und war darum sehr gespannt auf ihr Buch.


Zum Inhalt


Vanessa Münstermann ist eine hübsche lebenslustige Frau, die aus Hannover kommt und ihr Leben genießt. Als Kosmetikerin achtet sie natürlich auch immer auf ein adrettes Aussehen, schminkt sich gerne, färbt sich die Haare auch mal feuerrot.

Als sie Daniel kennenlernt, verliebt sie sich in ihn und sie werden ein Paar. Zu Anfang scheint Daniel auch ein wahrer Traummann zu sein, er ist charmant, kocht für sie, scheint sie auf Händen zu tragen. Doch dann kommt immer mehr eine andere Seite in ihm zum Vorschein, er ist aggressiv,  beschimpft manchmal andere Leute einfach so, ist eifersüchtig und kontrollsüchtig.

Vanessa trennt sich von ihm, doch das kann und will Daniel nicht hinnehmen.

Als Vanessa früh morgens mit ihrem Hund Gassi geht, lauert er ihr auf und schüttet ihr Schwefelsäure ins Gesicht.  Eine Nachbarin kommt ihr schnell zu Hilfe und eine schwere Zeit beginnt für Vanessa. Krankenhausaufenthalte, Operationen und Ängste bestimmen nun ihr Leben.

Doch es gelingt Vanessa immer mehr wieder ins Leben zurückzufinden, sich nicht mehr zu verstecken.

Wie ihr das gelungen ist, das könnt Ihr in ihrem wirklich gut geschriebenen  Buch nachlesen.



Meine Meinung

Mich hat das Buch sehr bewegt.  Vor allem hat es mich fassungslos gemacht, wie weit Menschen manchmal gehen können und was sie anderen antun, wenn sich der Traummann als Alptraummann entpuppt.
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Ich habe Vanessas Schicksal damals in den Medien verfolgt, und ich hatte schon recht früh schon den Eindruck, sie wird das schaffen, wieder Lebensmut zu finden.

Ihr Buch finde ich sehr ansprechend geschrieben, auch offen geschildert. Der Buchtitel ist absolut passend ausgesucht "Ich will mich nicht verstecken". Das muß sie auch nicht, denn Vanessa ist noch immer  eine sehr sympathische und immer noch sehr hübsch anzusehende Frau.


Das Buchcover finde ich auch ansprechend.

Ein tolles Buch - eine tolle Frau!






Lesung von Vanessa Münstermann in Barsinghausen



Am 08.05.2019  hatte ich die Gelegenheit, Vanessa Münstermann bei einer Lesung in Barsinghausen bei Hannover live zu erleben.

Vanessa Münstermann hat schwere Zeiten hinter sich. Sie wurde morgens beim Gassigehen mit ihrem Hund von ihrem Ex-Freund mit Säure angegriffen und erlitt schwere Gesichtsverätzungen. Es folgten Krankenhausaufenthalte und Operationen. Leider verlor Vanessa durch die Attacke auch ihr Auge.

Doch im Laufe der Zeit erlangte Vanessa ihre Lebensfreunde zurück und geht heute sehr offen mit dem um, was ihr passiert ist. Sie hat ein Buch geschrieben, ebenso einen Verein gegründet, der Betroffenen von Verätzungen und Vebrennungen helfend zur Seite steht

https://www.ausgezeichnet-ev.de/

Ich habe vor einiger Zeit das Buch von Vanessa gelesen, welches mir sehr gefallen hat! Ich habe ihr Schicksal damals in den Medien verfolgt, denn Vanessa kommt wie ich aus Hannover. Umso mehr freute ich mich, als ich erfuhr, dass Vanessa eine Lesung in Barsinghausen macht. Und da ich zu dem Zeitpunkt in Hannover war, paßte das sehr gut, an der Lesung teilzunehmen.

Die Lesung fand im ASB Bahnhof statt, ein Veranstaltungsort, der direkt am Bahnhof Barsinghausen liegt.  Ich war sehr gespannt, Vanessa live zu erleben.
Die Lesung fand in einem kleinen aber sehr gemütlichen Saal statt, der mit gedimmtem Licht und roten Vorhängen für angenehme Atmosphäre sorgte.

Als Vanessa auf die Bühne kam, fiel mir auf wie gut ihr Gesicht wieder aussieht. Natürlich sieht man  noch die Verätzungen und diese Narben werden auch sicherlich bleiben.  Aber manchmal, wenn das Licht in einem bestimmten Winkel auf Vanessas Gesicht fiel, sah man die Narben gar nicht mehr so sehr.

Vanessa las zunächst Auszüge aus ihrem Buch vor, erklärte zwischendurch auch viel zu den einzelnen Kapiteln. Auch da fiel mir wieder auf, wie offen sie umgeht mit dem Thema, passend zum Titel des Buches von ihr: Ich will mich nicht verstecken.

Und ich finde, Vanessa muß sich nicht auch nicht verstecken. Sie ist trotz oder gerade wegen ihrer Gesichtsverätzungen eine hübsche sympathische Frau mit einem ansteckenden Lachen. Faszinierend fand ich auch Vanessas Glasauge. Es hat statt einer Pupille eine Art Spiegel im Inneren, der bei einem bestimmten Lichteinfall golden leuchtet.

Nach der Lesung gab es noch eine Fragerunde, wo das Publikum Fragen stellen konnte.

Anschließend signierte Vanessa ihr Buch, auch Fotos konnten gemacht werden.  Ich liess mir ihr Buch signieren und machte ein gemeinsames Foto mit ihr. Spontan fragte ich sie zum Schluß, ob ich sie umarmen dürfe, was ich eigentlich bei "Fremden" eher selten mache, aber bei Vanessa lag es mir einfach am Herzen.

Eine tolle und starke Frau. Gut gefiel mir als sie sagte, dieses Buch ist auch ein Mittelfinger Richtung ihres Ex-Freundes. Denn Vanessas Lebensfreude konnte keine Säure wegätzen.  Das Ziel, ihr die Lebensfreude zu nehmen, hat also ihr Ex-Freund zum Glück nicht erreicht.

Meine Buchrezension findet Ihr hier:

http://karinasschreibstuebchen.blogspot.com/2019/05/buchrezension-ich-will-mich-nicht.html

Hier ein paar Bilder von der Lesung


Hier stellt ihr Manager Vanessa vor





Vanessa bei ihrer Lesung I



Vanessa bei ihrer Lesung II




Ich mit Vanessa. Lustigerweise schauen wir beide nicht in die Kamera, wir waren wohl von irgendjemandem abgelenkt