Sonntag, 30. September 2018

Buchrezension zu Knastfrauen von Tilmann Schäfer

Zugegeben, ein Gefängnis ist wohl ein Ort, an dem keiner von uns gerne sein möchte, und doch gibt es viele Tausende Inhaftierte in Deutschland. Prozentual liegt der Männeranteil hierbei höher, aber auch viele Frauen sind inhaftiert.  Doch wie leben die Frauen hinter Gittern? Was beschäftigt sie und wie beschäftigen sie sich? Sind wirkliche alle Frauen böse, die im Gefängnis sind? Was haben sie für Gedanken und Gefühle?

Einer der es weiß ist es der Arbeitstherapeut Tilmann Schäfer. Er war jahrelang in einem Frauengefängnis beschäftigt  und hatte für die Frauen stets ein offenes Ohr. Nun erzählt er in dem Buch von einer Welt, die die wenigsten von uns näher  kennen.  Wie ist es wenn plötzlich die Freiheit entzogen wird. wie lebt es sich im Gefängnis, welches viele  der Frauen für viele Jahre nicht mehr verlassen dürfen. Wie sieht der Alltag im Gefängnis aus, wie gehen die Frauen miteinander um?

Tilmann Schäfer nimmt uns in dem spannenden Buch mit in die Welt hinter Gittern. Er erzählt informativ wie das Leben im Gefängnis ist und sich gestaltet.  Das Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt. Im Kapitel "Erster Tag" berichtet er z.B. wie es ist wenn eine Inhaftiere im Gefängnis ankommt und wie sich die ersten Tag anfühlen für die Frauen.  Schritt für Schritt nimmt er uns dann immer tiefer mit in die Welt hinter Gittern.  Der Leser lernt somit nicht nur organisatorische Aspekte kennen, wie eine Gefängniszelle aufgebaut ist, wie und wo die Frauen einkaufen, was sie für Arbeitsmöglichkeiten haben usw..  Man erfährt auch das eine oder andere Schicksal einer Inhaftierten, was passiert ist, warum sie im Gefängnis sitzt und  wie sie damit umgeht.  Da jede Frau anders ist, geht auch jede anders um mit ihrem Schicksal.

Aber Tilmann Schäfer ist für sie ein Ansprechpartner, eine Stütze im harten Gefängnisalltag. Und durch dieses Buch erfährt man eben auch als Außenstehender, wie das Leben im Gefängnis wirklich ist und wie dankbar wir sein können, unsere Freiheit zu haben!

Mir hat der Schreibstil des Autors sehr gefallen, er schreibt packend und informativ.

Das Cover wirkt geheimnisvoll, ich finde es aber passend gestaltet.

Nach der Lektüre dieses Buches weiß ich meine Freiheit einmal mehr zu schätzen, gleichzeitig wurde mir aber auch klar, auch Frauen im Gefängnis sind - keine Frage- Menschen mit Gefühlen, auch wenn sie teilweise schlimme Vebrechen begangen haben.

Mir hat das Buch gut gefallen! Es stimmt nachdenklich.




Interview mit der Buchautorin Moe Teratos

Zugegeben, die Bücher von Moe Teratos sind anders als andere. Moe schreibt Horrorgeschichten, die, wie es in einer Rezension mal stand, nichts für "Weicheier" sind. Aber ich habe im Interview eine sehr nette Autorin kennengelernt, die sehr direkt aber auch sympathisch rüberkommt. 



1.) Moe, vielen Dank, dass wir ein Interview machen können. Als erstes natürlich die Klassikerfrage: Wie bist Du zum Schreiben gekommen?
 
Das ist wirklich eine Klassikerfrage und ich beantworte sie immer wieder gern, weil bei mir die romantische Vorstellung eines Lesers, ich hätte vielleicht schon in jungen Jahren die ersten Zeilen zu Papier gebracht, nicht zutreffen.
Bei mir lief es etwas anders. 2012 wurde die Wohnung unter uns erst ein halbes Jahr lang kernsaniert, dann zog ein Pärchen ein, das noch über ein Jahr Renovierungsarbeiten hinterherschob. Auch nachts. Unglaublich, ist aber so. Irgendwann lagen meine Nerven so blank, weil ich kaum noch Schlaf bekam, dass ich runtergehen und die beiden umbringen wollte. Da ich aber nicht im Knast landen wollte, setzte ich mich an den Rechner und brachte stellvertretend für die Nachbarn erfundene Charaktere um. Das hat mir so gutgetan und kam so gut an, dass ich dabeigeblieben bin ;).
 

2.) Was war Dein erster Roman?
 
Mein erster Roman war: Geständnis – Warum ich töte. Genau da drin kann man die ganze Wut lesen, die ich auf meine Nachbarn hatte.
 

3.) Woher nimmst Du die Ideen für Deine Geschichten?
 
Auch eine Klassikerfrage und ich kann sie nur so beantworten: Sie sind einfach da. Sie schwirren in meinem Kopf herum. Überfallen mich bei den alltäglichsten Dingen und werden dann notiert.
 

4.)  Schreibst Du nur Horrorgeschichten oder auch andere Genres?
 
Ich bewege mich im Horror- und Thrillerbereich. Da fühle ich mich einfach am wohlsten. Derzeit kann ich mir nicht vorstellen, etwas anderes zu schreiben. Schon gar nicht einen Liebesroman! Dazu bin ich einfach nicht in der Lage.
Am ehesten würde ich mich wahrscheinlich noch an Sci-Fi wagen.
 

5.)  Deine Bücher sind ja sagen wir mal sehr speziell. Bekommst Du auch mal negatives Feedback und wenn ja wie gehst Du damit um?
 
Oh ja, natürlich bekomme ich negatives Feedback. Das, was meinen Schreibstil betrifft, stecke ich ganz gut weg. Denn das ist Geschmackssache, genauso, was die Geschichte an sich angeht. Da kann und darf gern jeder seine eigene Meinung haben.
Wenn ich aber persönlich angegriffen werde, trifft es mich im ersten Moment, kann danach aber meist drüber lachen. Meistens wird mir gesagt, ich wäre krank, eine Psychopathin und gehöre in die Klapse. Aber ich weiß ja, dass dem nicht so ist und kann – auch wenn ich mich kurz über solche Aussagen ärgere – gut damit Leben.
 

6.) Liest Du selber auch gerne und wenn ja was?
 
Ich lese sehr gern. Am liebsten genau die Genres, in denen ich selbst unterwegs bin. Harter Thrill und blutiger Horror, aber auch sehr gern Dystopien, gehen halt immer ;).
 

7.)  Was sind Deine nächsten Projekte in Sachen Schreiben?
 
Gerade überarbeite ich den nächsten Serienkiller-Thriller für Redrum Books. Danach werde ich mich an den 6. Teil der Ratz-Reihe machen.



Vielen Dank, liebe Moe!


Die Autorin: