Sonntag, 30. September 2018

Buchrezension zu Knastfrauen von Tilmann Schäfer

Zugegeben, ein Gefängnis ist wohl ein Ort, an dem keiner von uns gerne sein möchte, und doch gibt es viele Tausende Inhaftierte in Deutschland. Prozentual liegt der Männeranteil hierbei höher, aber auch viele Frauen sind inhaftiert.  Doch wie leben die Frauen hinter Gittern? Was beschäftigt sie und wie beschäftigen sie sich? Sind wirkliche alle Frauen böse, die im Gefängnis sind? Was haben sie für Gedanken und Gefühle?

Einer der es weiß ist es der Arbeitstherapeut Tilmann Schäfer. Er war jahrelang in einem Frauengefängnis beschäftigt  und hatte für die Frauen stets ein offenes Ohr. Nun erzählt er in dem Buch von einer Welt, die die wenigsten von uns näher  kennen.  Wie ist es wenn plötzlich die Freiheit entzogen wird. wie lebt es sich im Gefängnis, welches viele  der Frauen für viele Jahre nicht mehr verlassen dürfen. Wie sieht der Alltag im Gefängnis aus, wie gehen die Frauen miteinander um?

Tilmann Schäfer nimmt uns in dem spannenden Buch mit in die Welt hinter Gittern. Er erzählt informativ wie das Leben im Gefängnis ist und sich gestaltet.  Das Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt. Im Kapitel "Erster Tag" berichtet er z.B. wie es ist wenn eine Inhaftiere im Gefängnis ankommt und wie sich die ersten Tag anfühlen für die Frauen.  Schritt für Schritt nimmt er uns dann immer tiefer mit in die Welt hinter Gittern.  Der Leser lernt somit nicht nur organisatorische Aspekte kennen, wie eine Gefängniszelle aufgebaut ist, wie und wo die Frauen einkaufen, was sie für Arbeitsmöglichkeiten haben usw..  Man erfährt auch das eine oder andere Schicksal einer Inhaftierten, was passiert ist, warum sie im Gefängnis sitzt und  wie sie damit umgeht.  Da jede Frau anders ist, geht auch jede anders um mit ihrem Schicksal.

Aber Tilmann Schäfer ist für sie ein Ansprechpartner, eine Stütze im harten Gefängnisalltag. Und durch dieses Buch erfährt man eben auch als Außenstehender, wie das Leben im Gefängnis wirklich ist und wie dankbar wir sein können, unsere Freiheit zu haben!

Mir hat der Schreibstil des Autors sehr gefallen, er schreibt packend und informativ.

Das Cover wirkt geheimnisvoll, ich finde es aber passend gestaltet.

Nach der Lektüre dieses Buches weiß ich meine Freiheit einmal mehr zu schätzen, gleichzeitig wurde mir aber auch klar, auch Frauen im Gefängnis sind - keine Frage- Menschen mit Gefühlen, auch wenn sie teilweise schlimme Vebrechen begangen haben.

Mir hat das Buch gut gefallen! Es stimmt nachdenklich.




Interview mit der Buchautorin Moe Teratos

Zugegeben, die Bücher von Moe Teratos sind anders als andere. Moe schreibt Horrorgeschichten, die, wie es in einer Rezension mal stand, nichts für "Weicheier" sind. Aber ich habe im Interview eine sehr nette Autorin kennengelernt, die sehr direkt aber auch sympathisch rüberkommt. 



1.) Moe, vielen Dank, dass wir ein Interview machen können. Als erstes natürlich die Klassikerfrage: Wie bist Du zum Schreiben gekommen?
 
Das ist wirklich eine Klassikerfrage und ich beantworte sie immer wieder gern, weil bei mir die romantische Vorstellung eines Lesers, ich hätte vielleicht schon in jungen Jahren die ersten Zeilen zu Papier gebracht, nicht zutreffen.
Bei mir lief es etwas anders. 2012 wurde die Wohnung unter uns erst ein halbes Jahr lang kernsaniert, dann zog ein Pärchen ein, das noch über ein Jahr Renovierungsarbeiten hinterherschob. Auch nachts. Unglaublich, ist aber so. Irgendwann lagen meine Nerven so blank, weil ich kaum noch Schlaf bekam, dass ich runtergehen und die beiden umbringen wollte. Da ich aber nicht im Knast landen wollte, setzte ich mich an den Rechner und brachte stellvertretend für die Nachbarn erfundene Charaktere um. Das hat mir so gutgetan und kam so gut an, dass ich dabeigeblieben bin ;).
 

2.) Was war Dein erster Roman?
 
Mein erster Roman war: Geständnis – Warum ich töte. Genau da drin kann man die ganze Wut lesen, die ich auf meine Nachbarn hatte.
 

3.) Woher nimmst Du die Ideen für Deine Geschichten?
 
Auch eine Klassikerfrage und ich kann sie nur so beantworten: Sie sind einfach da. Sie schwirren in meinem Kopf herum. Überfallen mich bei den alltäglichsten Dingen und werden dann notiert.
 

4.)  Schreibst Du nur Horrorgeschichten oder auch andere Genres?
 
Ich bewege mich im Horror- und Thrillerbereich. Da fühle ich mich einfach am wohlsten. Derzeit kann ich mir nicht vorstellen, etwas anderes zu schreiben. Schon gar nicht einen Liebesroman! Dazu bin ich einfach nicht in der Lage.
Am ehesten würde ich mich wahrscheinlich noch an Sci-Fi wagen.
 

5.)  Deine Bücher sind ja sagen wir mal sehr speziell. Bekommst Du auch mal negatives Feedback und wenn ja wie gehst Du damit um?
 
Oh ja, natürlich bekomme ich negatives Feedback. Das, was meinen Schreibstil betrifft, stecke ich ganz gut weg. Denn das ist Geschmackssache, genauso, was die Geschichte an sich angeht. Da kann und darf gern jeder seine eigene Meinung haben.
Wenn ich aber persönlich angegriffen werde, trifft es mich im ersten Moment, kann danach aber meist drüber lachen. Meistens wird mir gesagt, ich wäre krank, eine Psychopathin und gehöre in die Klapse. Aber ich weiß ja, dass dem nicht so ist und kann – auch wenn ich mich kurz über solche Aussagen ärgere – gut damit Leben.
 

6.) Liest Du selber auch gerne und wenn ja was?
 
Ich lese sehr gern. Am liebsten genau die Genres, in denen ich selbst unterwegs bin. Harter Thrill und blutiger Horror, aber auch sehr gern Dystopien, gehen halt immer ;).
 

7.)  Was sind Deine nächsten Projekte in Sachen Schreiben?
 
Gerade überarbeite ich den nächsten Serienkiller-Thriller für Redrum Books. Danach werde ich mich an den 6. Teil der Ratz-Reihe machen.



Vielen Dank, liebe Moe!


Die Autorin:


Samstag, 18. August 2018

Rezension zu Die Töchter von Tarlington Manor von Tanja Bern


Tanja Bern ist eine meiner Lieblingsautorinnen. So habe ich mich sehr gefreut, wieder etwas Neues von ihr zu lesen. Diesmal eine Geschichte, die in Gegenwart und Vergangenheit spielt.

Zum Inhalt

Das Buch spielt in zwei verschiedenen Zeitepochen. In der Gegenwart ist die junge Casey die Protagonistin. Ihr Großvater erzählt ihr von einem alten Familientagebuch, welches von einer jungen Frau namens Aeryn vor langer Zeit verfasst wurde und sich mittlerweile in einem Museum befindet. Auf eine Art und Weise, die sie sich selber nicht erklären kann, ist Casey davon fasziniert und als sie die Gelegenheit bekommt, in dem Tagebuch zu lesen, wird ihr klar, sie muss nach Irland reisen um sich auf die Spurensuche Aeryn betreffend zu machen.
Bei den Passagen, wo Casey in dem Tagebuch liest, wechselt das Buch in die Vergangenheit, und wir lernen die junge rotgelockte Aeryn immer besser kennen, welche in Armut lebt und kein leichtes Leben führt, zumal sie und ihr Land von einer großen Hungersnot betroffen sind. Doch dann trifft sie auf Padraig, einen reichen Erben, und sie verliebt sich in ihn. Kann er ihr aus der Armut helfen? Und was erlebt Casey auf ihrer Irlandreise? Das könnt Ihr in dem sehr schön geschriebenen Buch nachlesen.


Meine Meinung
Dieses Buch hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Die Hauptdarsteller kommen sehr sympathisch rüber (bis auf einen Mann namens Jim) und gerade mit Aeryn konnte ich sehr mitfühlen. Wie schwer es für die junge Frau gewesen sein muss in bitterer Armut aufzuwachsen, kaum Kleidung zu besitzen und hungern zu müssen. Und trotzdem bleibt sie tapfer und verliebt sich schließlich.
Die Schreibweise ist sehr bildhaft geschrieben, das hat mir besonders gut gefallen, ich konnte richtig eintauchen in diese Geschichte.
Das Cover finde ich sehr schön, alleine das Cover macht schon Lust das Buch zu lesen!




Montag, 7. Mai 2018

Buchrezension zu "Verkaufe Brautkleid, ungetragen" von Hannah Winkler



Mir fiel bei Anzeigen in letzter Zeit öfters auf, dass soviele Brautkleider verkauft werden. Meist denkt man ja, dass die Frauen ihr Kleid bei der Hochzeit getragen haben und danach einfach wieder verkaufen wollen. Aber oftmals steht in diesen Anzeigen auch, dass das Brautkleid ungetragen ist und ich habe mich dann manches Mal gefragt, warum ein Kleid ungetragen ist.... Was ist passiert, dass diese Kleider nie zum Einsatz kamen?

Dieser Frage ging auch die Neuautorin Hannah Winkler nach und schrieb ein Buch über dieses Thema. Sie recherchierte und traf auf sehr viele Frauen die bereit waren, Hannah ihre Geschichte zu erzählen. Die bewegendsten Geschichten hat sie in ihrem wirklich sehr schönen Buch versammelt.

Da gibt es z.B. die Geschichte von Kerstin, die immer wenn sie ein Brautkleid anprobiert mit Schwindelattacken zu tun hat bis sie selber herausfindet woran das liegt...

Oder die Story Lilly deren Beziehung vor der Hochzeit leider zerbricht.

Aber auch ihre eigenen - zum Glück positiven - Erfahrungen zum Thema Hochzeit hat Hannah in diesem Buch eingearbeitet. Und trotz der bewegenden Geschichten ist es kein trauriges Buch, es stimmt nachdenklich, aber viele der Frauen haben trotzdem den Glauben an die Liebe nicht verloren.

Mir gefällt auch Hannahs Schreibstil gut, man merkt beim Lesen, dass sie mit den Frauen sehr mitgefühlt hat.


Auch das Cover mit der Zeichnung finde ich gelungen... Ein besonderer Clou sind auch die gezeichneten Brautkleider im Buch.

Ein wirklich schönes Debüt von der Autorin, von der man hoffentlich noch mehr lesen wird ...



Interview mit der Buchautorin Hannah Winkler


Ich interviewe auch gerne Autoren, die mit ihrem Buch ein Debüt feiern. So bei Hannah Winkler, die ein Buch über ein interessantes Thema geschrieben hat, über Frauen, die ihr Hochzeitskleid verkaufen, weil es nie zu einer Hochzeit kam. Hannah hat mehrere dieser Frauen ihre Geschichte erzählen lassen, was Ihr in dem Buch "Verkaufe Brautkleid ungetragen" nachlesen könnt.

Eine Rezension findet Ihr auch auf meinem Blog.

1.) Liebe Hannah, wie bist Du auf die Idee gekommen, ein Buch über Frauen zu schreiben, die ihr Hochzeitskleid abgeben?

Kurz nachdem ich selbst einen Heiratsantrag bekommen habe, habe ich mich auf die Suche nach einem Brautkleid gemacht. Anders als viele andere Frauen, habe ich zunächst das Internet nach meinem Traumkleid durchforstet. Irgendwann bin ich auch an den gängigen Kleinanzeigen-Portalen gelandet. Und was ich da entdeckt habe, hat mich nicht mehr losgelassen: Unzählige ungetragene Brautkleider werden hier zum Verkauf angeboten. Nur einige wenige Anzeigen haben verraten, warum das Kleid ungetragen ist. Also habe ich beschlossen, einfach mal nachzufragen.


2.) War die Recherche schwer oder hast Du gleich viele Frauen gefunden, die bereit waren ihre Geschichte zu erzählen?

Erstaunlicherweise haben viele Frauen sehr offen und freudig auf meine Anfrage reagiert. Einige haben mir sofort ihre komplette Brautkleid-Geschichte geschrieben, andere haben mit mir am Telefon geweint. Eine Frau meinte im Anschluss an unser Gespräch, dass das wie eine Therapie für sie gewesen sei. Das hat mich sehr berührt und natürlich mir Mut gemacht, weiter zu machen mit meinem Projekt.

3.) Gab es eine oder mehrere Geschichten die Dich besonders bewegt oder berührt haben?

Jede Geschichte hat mich auf ihre eigene Art berührt, ganz gleich, ob sie traurig, lustig oder mit glücklichem Ende waren. Da es sich bei einer Hochzeit um einen sehr intimen Moment handelt und das Brautkleid ein Kleidungsstück der Emotionen ist, bin ich den Frauen natürlich sehr nahe gekommen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir aber die Geschichte von Kerstin. Die junge Frau wurde nicht verlassen, ihre Hochzeit ist auch nicht geplatzt. Im Gegenteil: Sie ist heute glückliche Ehefrau und Mutter. Doch als sie gerade dabei war, ihre Hochzeit zu planen, hat ein Trauma aus ihrer Kindheit ihre Kleidersuche komplett durcheinander gebracht. Ich verrate nur so viel: Immer, wenn sie ein Kleid angezogen hat, ist sie kollabiert, ihr Kreislauf ist zusammengebrochen. Ihr war lange unklar, was dahinter stecken könnte. Doch irgendwann hat sie den Grund und eine Lösung für ihr "Problem" gefunden.

4.) Ist dies Dein erstes Buch oder hast Du schon vorher etwas veröffentlicht?

"Verkaufe Brautkleid, ungetragen" ist mein erstes Buch. Ich habe 1,5 Jahre und jede Menge Herzblut in dieses Projekt investiert. Daher ist es besonders aufregend, das Buch jetzt endlich in den Händen zu halten.

5.) Was gefällt Dir am Schreiben?

Für mich ist das Schreiben ein kreativer Prozess und eine Möglichkeit, meine Gedanken "auf Papier" zu bringen. Allerdings fiel mir das Schreiben des Buches nicht immer leicht. Ich gebe ja auch ziemlich viel von mir privat preis und da musste ich schon immer mal wieder ausblenden, dass das irgendwann mal jemand lesen könnte.


6.) Was sind Deine nächsten Projekte oder Pläne?

Konkrete Pläne gibt es nicht. Ich lasse das Leben immer gerne auf mich zukommen, vertraue dem Universum und mache einfach all das, was mich glücklich macht.

7.) Liest Du selber auch und wenn ja was liest Du gerne?

Früher habe ich auf jeden Fall mehr gelesen als heute. Die Bücher von Daniel Glattauer "Gut gegen Nordwind" und "Alle sieben Wellen" habe ich verschlungen. Die Bücher sind einfach unglaublich poetisch geschrieben. Generell mag ich Bücher, die ein gutes Gefühl hinterlassen.



Die Autorin




Hannahs Buch






Meine Rezension: 
Verkaufe Brautkleid, ungetragen




Dienstag, 20. März 2018

Besuch der Buchmesse Leipzig 2018

                                                    Buchmesse Leipzig 2018

Wie jedes Jahr im März lockte mich auch in diesem Jahr wieder die Buchmesse in Leipzig. Leipzig ist von Berlin nur knapp 2 Autostunden entfernt, so hatte ich keine lange Anfahrt. Auch teure Hotelkosten blieben mir erspart, da ich bei meiner Tante, die in Leipzig wohnt, übernachten konnte.

Am Donnerstag fuhr ich los. Ich wollte eigentlich erst Freitag fahren, entschied mich dann aber doch für Donnerstag und war letztenendes auch froh über diese Entscheidung, da ich sehr kurzfristig erfuhr, dass Guido Maria Kretschmer, den ich sehr mag, eine Signierstunde in der Buchhandlung am Bahnhof gab.
Als ich am Bahnhof angekommen war, schloß ich mein Gepäck ins Schließfach und ging dann zur Buchhandlung. Es war zwar noch genug Zeit, aber aus Erfahrung wußte ich, dass sich bei den Signierstunden mit Guido immer schnell lange Schlangen bilden. Und so war es diesmal auch. Aber da ich recht früh in der Buchhandlung gewesen bin, kam ich auch bald dran und konnte Guido begrüßen. Wie immer hatte er für jeden ein freundliches Wort, ein wirklich sympathischer Mensch. Natürlich bekam ich sein Buch "Das rote Kleid" signiert und wir konnten auch ein Bild zusammen machen.


So fing der erste Buchmessetag gleich gut an :-)

Am Freitag fuhr ich dann im üblichen Gedränge zur Messehalle, diesmal im dicksten Schnee, denn über Nacht hatte es geschneit und so war es dementsprechend kalt.


Meine Messetour startete ich mit einem Besuch bei der Lesung von Adriana Popescu, deren Bücher ich sehr gerne lese. Auch sie signierte mir ihr Buch und wir machten ein gemeinsames Bild. Manche Leute sagen sogar, wir würden uns etwas ähnlich sehen? Was meint Ihr?



Den restlichen Messetag verbrachte ich mit dem Bummeln durch die verschiedenen Hallen, neue Bücher wurden angeschaut und auch ein paar mitgenommen.
Ich sah noch Stefanie Hertel, die ein Interview gab über ihre Heimat....



Einziges Manko war wie immer die Überfüllung der Hallen und die dadurch auch stickige Luft. Aber das muß man leider in Kauf nehmen bei den Messen.

Lustig sind auch immer die verkleideten Leute, denn zeitgleich zur Buchmesse findet auch die Manga Comic Con auf demselben Gelände statt... Dabei sieht man allerlei bunte Kostümierung. Ich ging aber "normal" angezogen zur Messe 😅



Am Freitag abend hörte ich mir eine Lesung außerhalb der Messe an, die Autorin Christine Thürmer, begeisterte Outdoorwanderin, las in der Bahnhofsbuchhandlung aus ihrem Buch "Wandern. Radeln. Paddeln" vor.... Sehr interessant!

Auch am Samstag fuhr ich nochmal zur Messe. Natürlich ist der Samstag immer noch voller besucht als der Freitag. Ich schaute mir die Stände an die ich gestern nicht geschafft hatte mir anzusehen und sagte an dem Kindle Stand noch Hannah Siebern Hallo, ebenfalls eine Autorin. Auch hier entstand ein gemeinsames Bild.


Gegen frühen Nachmittag mußte ich dann leider die Messe verlassen, da mein Bus zurück nach Berlin fuhr.

Aber trotz der Überfüllung und des leider eisigen Wetters war es eine sehr schöne Buchmesse, und ich denke mal, dass Leipzig 2019 mich auch wiedersieht! :-)




Mittwoch, 28. Februar 2018

Buchrezension zu "Mein härtester Kampf"

Ein Buch was mich sehr bewegt hat ist das Buch "Mein härtester Kampf" von der Autorin Alex van Hell wo sie u.a. über ihre Tumorerkrankung berichtet.


Zum Inhalt

Alex hat in ihrem Leben schon viel mitgemacht. Als Kind mußte sie Gewalterfahrungen durch ihren Stiefvater erleben, was das junge Mädchen damals sehr prägte.
Sie landete auf der Straße, wurde mit 18 ungeplant schwanger. Um ihrem Kind eine  bessere Zukunft zu ermöglichen entschloß sie sich, ihren Sohn zur Adoption freizugeben.

Als wäre dies nicht alles schon schwer genug, schlug das Leben erneut hart zu, denn Alex litt unter einer Tumorerkrankung im Kopf.  Der Tumor konnte erfolgreich entfernt werden, aber sie mußte hart kämpfen, um wieder zurück ins Leben zu finden und wieder gesund zu werden.

Doch von all diesen Schicksalsschlägen hat sie sie nicht unterkriegen lassen, sie haben sie nur umso stärker gemacht.

Heute geht es Alex soweit wieder gut und sie ist Inhaberin eines Tattoo-Studios in Berlin


Meine Meinung

Mich hat das Buch sehr bewegt. Mir wurde beim Lesen bewußt, dass nicht alle Menschen ein leichtes Leben haben und bei manchen das Schicksal sogar mehrmals hart zuschlägt.
Aber dass Alex sich nicht hat unterkriegen lassen, das fand ich schön. Man spürt die Kämpferin in ihr, auch wenn es nicht immer leicht war für sie.

Mir hat auch Alex Schreibstil gefallen, er ist direkt und ehrlich. Aber für mich hat das Buch in keinster Weise so gewirkt, als wolle sie damit Mitleid erregen. Ich konnte beim Lesen sehr mitfühlen und umso mehr freue ich mich, dass es Alex heute wieder recht gut geht.

Eine toughe Frau





Interview mit der Autorin Alex van Hell

Vor einiger Zeit konnte ich ein sehr schönes Interview führen mit der Autorin Alex van Hell. Sie hat ein Buch über ihre Tumorerkrankung geschrieben. Zu dem Buch findet Ihr auch hier auf meinem Blog die Rezension.

Da Alex auch in Berlin lebt haben wir das Interview persönlich in ihrem Tattoo Studio gemacht, und ich habe eine sehr liebenswerte Frau kennengelernt, die wirklich Schweres hinter sich hat.

Als erstes wollte ich natürlich wissen, wie es Alex heute geht.

"Mein Tumor war kein Krebs, es war ein zum Glück gutartiger Tumor. 7 Jahre nach der OP geht es mir zum Glück wieder gut, aber die Epilepsie nervt mich ganz schön, habe öfters mal Anfälle und die Tabletten machen müde. Mein Körper ist nicht mehr so fit wie früher, aber ich bin froh, dass ich noch lebe und es gibt Schlimmeres, es hätte mich schlimmer treffen können... Chemo usw mußte ich zum Glück nicht bekommen."


Wie kamst Du auf die Idee über Deine Erfahrungen ein Buch zu schreiben?

"Ich habe immer gesagt zu meiner Familie und  meinem besten Freund, über das was ich erlebt habe könnte ich eigentlich ein Buch schreiben. Mein bester Freund hat das alles eingefädelt, hätte nicht gedacht, dass es klappt und war sehr aufgeregt. Ist schon ein großer Schritt alles von sich preis zu geben."


was für ein Feedback bekamst Du denn auf Dein Buch?

"Ich habe mit Kritik gerechnet, besonders was die Adoption betrifft, aber erstaunlicherweise habe ich bis heute nur positives Feedback bekommen, worüber ich mich sehr freue und habe von vielen Leuten auch echt liebe Nachrichten bekommen oder Briefe. Ich hätte das echt nicht gedacht und bin sehr dankbar, dass die Menschen so lieb reagieren...."



Was hat Dir Kraft gegeben in der schweren Zeit?

"In der Zeit hat mir meine Familie viel Kraft gegeben, also meine Mama, meine Schwester.... Und warum ich so gekämpft hab... Der Grund war mein Hund Odin, ich habe eigentlich nur geweint wegen ihm, weil ich ihn nicht sehen konnte und er noch ein Welpe war. Ich habe eine sehr enge Bindung zu ihm, bis heute. Meine Tiere sind mir so wichtig wie meine Familie, besser gesagt, sie sind meine Familie, deshalb setze ich mich auch für den Tierschutz ein."



Liest Du selber auch gerne und wenn ja was?

"Ich lese selten, aber wenn sind es Bücher auf wahren Begebenheiten, solche Bücher fesseln mich.... Das Tagebuch der Anne Frank habe ich z.B. 3 x gelesen, "Sie nannten mich Es" fand ich auch sehr gut, mußte da sogar weinen, weil ich nicht verstehen kann, wie Menschen so grausam sein können. Auch die Bücher von Mark Benecke mag ich sehr, wenn ich lese, dann als harter Stoff wie meine Mutter sagt. ... lach...."



Ist noch ein weiteres Buch von Dir geplant?

"Leider sind keine weiteren Bücher geplant, obwohl ich starkes Interesse daran habe noch weiter zu schreiben, konnte leider nicht alles genau im Buch beschreiben und hätte noch echt viel zu erzählen..."



Wie kam es zu der Gründung Deines Tattoo-Studios?

"Ich wollte mich schon immer selbstständig machen, habe damals überlegt, in welche Richtung.
Gastronomie ist mir zu dolle von den Arbeitszeiten her  und oft mit Alkohol verbunden, deswegen habe ich das sein lassen. Ich habe mich damals schon viel in der Tattooszene bewegt, deswegen kam nur das für mich in Frage und hier bin ich mein eigener Herr."

=======================================

Lieben Dank, liebe Alex, für das Interview,  und ich wünsche Dir weiterhin viel Gesundheit! Ich muß ja zugeben, dass mir bei Alex eine große Ähnlichkeit zur Sängerin Pink auffiel :-)


Ein gemeinsames Foto von mir und Alex



Meine Rezension zu dem Buch:

http://karinasschreibstuebchen.blogspot.de/2018/02/buchrezension-zu-mein-hartester-kampf.html


Und hier ein Link zu ihrem Tattoostudio, falls jemand von Euch einen guten Tätowierer sucht:

http://alex-van-hell.de/tattoo-van-hell/

Montag, 5. Februar 2018

Buchrezension zu "Mein Herz in zwei Welten" von Jojo Moyes

Die Bücher von Jojo Moyes lese ich sehr gerne. Ihr erster Roman um die Romanheldin Louisa Clark ("Lou") wurde sogar verfilmt, "Ein ganzes halbes Jahr". Nun ist der dritte Band erschienen, der mir auch sehr gut gefallen hat.

Man muß nicht zwingend die ersten beiden Bände gelesen haben um in die Geschichte reinzufinden, aber es wäre insofern ratsam, weil der Leser dann die Hintergründe des 3. Bandes besser versteht.



Zum Inhalt

Nach dem Tod ihrer Liebe Will hat Lou einen neuen Job angenommen, sie arbeitet nun in New York bei einer reichen Familie als Assistentin der Ehefrau, mit der sie sogar eine Freundschaft verbindet, denn die beiden Frauen sind etwa im gleichen Alter.

Eigentlich paßt die eher unkonventionelle Lou, die sich auch gerne mal flippig kleidet mit Ringelstumpfhosen  gar nicht in die High Society Welt der Reichen und Schönen. Aber sie gewöhnt sich schnell an ihr neues Leben und findet Gefallen an ihrem Job und dem Alltag in der Stadt, die niemals schläft.

Unter ihrem Job leidet jedoch die Liebe zu ihrem neuen Freund Sam, da er in England lebt. Er besucht sie zwar in New York und sie fährt auch als Überraschungsbesuch zu ihm nach England, doch als sie ihn dort mit seiner Arbeitskollegin in einer vertrauten Pose zusammen  sieht glaubt sie Sam verloren zu haben.

Aber dann lernt Lou den attraktiven Josh kennen, für den sie auch Gefühle entwickelt... Kann sie sich entscheiden zwischen Sam oder Josh?
Und dann muß  Lou auch noch um ihren Job  bangen. Muß sie New York nun verlassen?... Und somit wird es erst recht chaotisch.... Aber das könnt Ihr in dem Buch lesen :-)


Meine Meinung

Auch dieser Roman hat mir wieder sehr gefallen. Dadurch dass ich die ersten beiden Bände schon kenne, habe ich die Hauptdarstellerin Lou richtig liebgewonnen, ich habe auch manches von mir in ihr wiedererkannt, z.B. den Hang zum Chaos. :-)

Da ich zudem ein großer New York Fan bin hat es mir besonders gefallen, dass die Geschichte in New York spielt. Jojo Moyes hat die Stadt und ihren Alltag gut beschrieben

Jojo Moyes hat einen sehr guten Schreibstil, es macht Spaß, ihre Bücher zu lesen, weil sie sehr bildhaft und fließend schreibt.

Das Cover ist eher schlicht gehalten, aber gerade das gefällt mir gut, besonders die schwarze Figur, die wie ein Scherenschnitt wirkt.

Ein unterhaltsamer Lesespaß, das Buch ist mit fast 500 Seiten auch recht umfangreich.

Ich bin gespannt, ob es noch einen 4. Band geben wird.