Mittwoch, 24. September 2014

Autoreninterview mit Tina Voß

Wieder durfte ich ein schönes Autoreninterview führen, diesmal mit Tina Voß, die vor kurzem  ihren ersten Roman "Ex und Mops" veröffentlicht hat .

Tina Voß, geboren 1969 in Seesen/Harz, ist ein wahres Multitalent. Im Alter von 26 Jahren gründete sie
ihr eigenes Zeitarbeitsunternehmen, die Tina Voß GmbH , die seitdem sehr erfolgreich läuft und ihr am Herzen liegt.
Aber auch das Schreiben ist etwas, das Tina Voß viel Freude macht, und so erfüllte sich die sympathische Hannoveranerin ihren Traum vom eigenen Buch. Ich habe es schon (fast) durchgelesen und kann es sehr empfehlen. Ein Buch für Mopsliebhaber und solche die es werden wollen.



1.) Tina, Sie sind ja beruflich eigentlich nicht Autorin, sondern haben Ihre eigene Firma.  erzählen Sie doch bitte mal, wie Sie zum Schreiben gekommen sind. War das schon ein Kindheitstraum von Ihnen oder kam der Wunsch dazu erst später? Und soll das Schreiben Ihr "zweites Standbein" werden?
 
Für unsere Firmen-Homepage schrieb ich schon jahrelang Kolumnen. Dazu kamen Artikel, Mailings und Texte für alles Mögliche. Ich mag Wörter und ohne Bücher kann ich nicht sein. Irgendwann verschlang ich die druckfrische Millennium-Trilogie von Stieg Larsson und fragte mich, was er so anders machte. Wieso gefielen mir andere Bücher nicht so gut. Ich wurde neugierig und las Biografien von Autoren und verschiedenste Schreibratgeber. Verblüfft stellte ich fest: es ist ein Handwerk. Man kann es lernen. Die nächste Frage war dann nur logisch. Wenn das erlernbar ist, könnte ich das etwa auch? Ich buchte ein 24-monatiges Fernstudium Belletristik und vor dessen Ende noch 30 Monate den Kurs Romanwerkstatt. Ich besuchte diverse Wochenendkurse zu Dramaturgie, Figurenbau usw. Währenddessen schrieb ich nebenbei noch meinen Thriller, der mein eigentlich erstes Buch war.
 
2.) Woher haben Sie die Idee für Ihr erstes Buch genommen? Und ist es eine fiktive Geschichte oder fließen auch eigene Lebenserfahrungen mit ein?
 
Den Thriller schickte ich an eine Agentur und durch einen tollen Kontakt wurde ich vom Dryas-Verlag gefragt, ob ich Lust hätte, einen Chicklit-Roman (Chicklit: lustiger Frauenroman) mit Hund zu schreiben. Ich hatte. Und vor allem bin ich seit 11 Jahren die Besitzerin eines Mopses. So stand die erste Hauptfigur schon fest. Vor allem seine Lebenserfahrungen sind mit eingeflossen. Die Geschichte selber ist fiktiv, hat aber im wahren Leben ein paar Anleihen genommen. Der Thriller hatte im Entstehen einen ganz anderen Verlauf. Da kam ich über eine Geschichte mit Fußball-Wettbetrug zu einem komplett anderen Plot. Der sehr viel böser wurde, als ich anfangs erwartet hatte.
 
4.) Lesen Sie selber auch gerne und wenn ja was, welche Genres? Und mögen Sie lieber, Bücher aus Papier oder Ebooks? Wo sehen Sie die Vor- bzw. Nachteile?
 
Ich lese immer! Am liebsten Thriller/Krimi und danach die lustigen Sachen aus dem Chicklit-Bereich. Ich lese Bücher aus Papier, aber auch EBooks. Auf Reisen und im dunklen Zelt schlägt das EBook die Papierausgabe. Aber ansonsten mag ich das haptische Gefühl von Papier gerne.
 
5.) Was ist Ihr schönstes Erlebnis in Bezug auf Schreiben?
 
Zum einen war die Hilfsbereitschaft von Freunden und auch Fremden bei Fragen zu deren Spezialgebieten umwerfend groß. Aber mein Highlight war während eines Wochenend-Kurztrips die Frage einer Freundin zu einer real erlebten Situation, die in meinem Hirn einen Plot für einen ausgesprochen bösen Thriller entstehen ließ, der mich faszinierte. Ich rannte zu meinem Notizbuch und schrieb eine Stunde wie besessen. Danach saß ich auf der Rückfahrt glücklich auf dem Beifahrersitz und umklammerte mein Notizbuch.
 
6.) Wie sehen Ihre weiteren Buchprojekte aus? Ist ein weiterer Roman geplant oder vielleicht sogar mal eine Biographie?
 
Aktuell arbeite ich am 2. Teil von „Ex & Mops“, Arbeitstitel: Kein Mops ist auch keine Lösung. Dann hoffe ich, dass mein erster Thriller einen tollen Verlag findet. Wenn das erledigt ist, möchte ich gerne den Plot aus Frage 5.) in eine ganze Geschichte gießen.
 
7.) Was bedeutet Ihnen Schreiben, was mögen Sie da besonders?
 
Es ist faszinierend, wenn aus einer Idee, einem Gedankenfetzen oder einer Figur eine Geschichte wird. Beim Chicklit ist das Schreiben selber das Größte. Wenn mir gute Dialoge einfallen, bin ich rundum zufrieden. Beim Thriller ist es das Plotten. Wie hängt alles zusammen? Wo lege ich die Spuren? Welche Spannungskurve brauche ich noch? Wenn alle losen Enden zueinander finden, ist das ein tolles Gefühl.
 
8.) Wie motivieren Sie sich bei einem Schreibtief oder einer Schreibblockade?
 
Ich bin aufgrund der knappen Zeit, die ich neben dem normalen Job habe, sehr diszipliniert. Im Unternehmerinnenleben muss ich auch weitermachen, wenn ich mal keine Lust habe. Da ich die einzelnen Szenen im Voraus mit einigen Sätzen plane, komme ich nie in eine Blockade rein. Wenn ich keine Lust zum Schreiben habe, plotte ich, formuliere ein paar Szenen detaillierter aus oder recherchiere ein wenig. Oder ich schreibe eine Szene, zu der ich mehr Lust habe.
 
9.) Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie ihr eigenes Buch in den Händen hielten? Sicherlich war das ein besonderer Moment?
 
Ich kam aus dem Urlaub, stand noch in Wanderstiefeln im Flur, habe das Paket aufgerissen und sofort der Nachbarin das erste Exemplar geschenkt, die die Post angenommen hatte. Vielleicht liest die gar nicht, aber sie hatte keinen Chance, in meiner Euphorie das Buch abzulehnen.
 
10.) Wer sind Ihre Lieblingsautoren (die Frage kann man natürlich auch mit Frage 4 zusammen beantworten)?
 
Stieg Larsson – ganz klar mein Held
Lee Child – zum Entspannen gutes, bewährtes amerikanisches Helden-Militär-Geheimdienst-Gedöns
Mo Hayder – ich will so böse sein wie sie bei „Die Behandlung“
Kathrin Lange, Andreas Eschbach, Wulf Dorn, Sebastian Fitzek, Nele Neuhaus, Britta Sabbag, Hans Rath usw. Ich habe mindestens 40 Lieblingsautoren und in meinem Herzen noch Platz für hundert weitere.

Vielen Dank liebe Tina!
 

Und so sieht das Buchcover aus:



 
 


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