Tina Voß, geboren 1969 in Seesen/Harz, ist ein wahres Multitalent. Im Alter von 26 Jahren gründete sie
Aber auch das Schreiben ist etwas, das Tina Voß viel Freude macht, und so erfüllte sich die sympathische Hannoveranerin ihren Traum vom eigenen Buch. Ich habe es schon (fast) durchgelesen und kann es sehr empfehlen. Ein Buch für Mopsliebhaber und solche die es werden wollen.
1.)
Tina, Sie sind ja beruflich eigentlich nicht Autorin, sondern haben
Ihre eigene Firma. erzählen Sie doch bitte mal, wie Sie zum Schreiben
gekommen sind. War das schon ein Kindheitstraum von Ihnen oder kam der
Wunsch dazu erst später?
Und soll das Schreiben Ihr "zweites Standbein" werden?
Für
unsere Firmen-Homepage schrieb ich schon jahrelang Kolumnen. Dazu kamen
Artikel, Mailings und Texte für alles Mögliche. Ich mag Wörter und ohne
Bücher kann ich nicht sein. Irgendwann
verschlang ich die druckfrische Millennium-Trilogie von Stieg Larsson
und fragte mich, was er so anders machte. Wieso gefielen mir andere
Bücher nicht so gut. Ich wurde neugierig und las Biografien von Autoren
und verschiedenste Schreibratgeber. Verblüfft
stellte ich fest: es ist ein Handwerk. Man kann es lernen. Die nächste
Frage war dann nur logisch. Wenn das erlernbar ist, könnte ich das etwa
auch? Ich buchte ein 24-monatiges Fernstudium Belletristik und vor
dessen Ende noch 30 Monate den Kurs Romanwerkstatt.
Ich besuchte diverse Wochenendkurse zu Dramaturgie, Figurenbau usw.
Währenddessen schrieb ich nebenbei noch meinen Thriller, der mein
eigentlich erstes Buch war.
2.)
Woher haben Sie die Idee für Ihr erstes Buch genommen? Und ist es eine
fiktive Geschichte oder fließen auch eigene Lebenserfahrungen mit ein?
Den
Thriller schickte ich an eine Agentur und durch einen tollen Kontakt
wurde ich vom Dryas-Verlag gefragt, ob ich Lust hätte, einen
Chicklit-Roman (Chicklit: lustiger Frauenroman) mit
Hund zu schreiben. Ich hatte. Und vor allem bin ich seit 11 Jahren die
Besitzerin eines Mopses. So stand die erste Hauptfigur schon fest. Vor
allem seine Lebenserfahrungen sind mit eingeflossen. Die Geschichte
selber ist fiktiv, hat aber im wahren Leben ein
paar Anleihen genommen. Der Thriller hatte im Entstehen einen ganz
anderen Verlauf. Da kam ich über eine Geschichte mit Fußball-Wettbetrug
zu einem komplett anderen Plot. Der sehr viel böser wurde, als ich
anfangs erwartet hatte.
4.)
Lesen Sie selber auch gerne und wenn ja was, welche Genres? Und mögen
Sie lieber, Bücher aus Papier oder Ebooks? Wo sehen Sie die Vor- bzw.
Nachteile?
Ich lese immer! Am
liebsten Thriller/Krimi und danach die lustigen Sachen aus dem
Chicklit-Bereich. Ich lese Bücher aus Papier, aber auch EBooks. Auf
Reisen und im dunklen Zelt schlägt
das EBook die Papierausgabe. Aber ansonsten mag ich das haptische
Gefühl von Papier gerne.
5.) Was ist Ihr schönstes Erlebnis in Bezug auf Schreiben?
Zum einen war die
Hilfsbereitschaft von Freunden und auch Fremden bei Fragen zu deren
Spezialgebieten umwerfend groß. Aber mein Highlight war während eines
Wochenend-Kurztrips die Frage
einer Freundin zu einer real erlebten Situation, die in meinem Hirn
einen Plot für einen ausgesprochen bösen Thriller entstehen ließ, der
mich faszinierte. Ich rannte zu meinem Notizbuch und schrieb eine Stunde
wie besessen. Danach saß ich auf der Rückfahrt
glücklich auf dem Beifahrersitz und umklammerte mein Notizbuch.
6.) Wie sehen Ihre weiteren Buchprojekte aus? Ist ein weiterer Roman geplant oder vielleicht sogar mal eine Biographie?
Aktuell
arbeite ich am 2. Teil von „Ex & Mops“, Arbeitstitel: Kein Mops ist
auch keine Lösung. Dann hoffe ich, dass mein erster Thriller einen
tollen Verlag findet. Wenn das erledigt ist,
möchte ich gerne den Plot aus Frage 5.) in eine ganze Geschichte
gießen.
7.) Was bedeutet Ihnen Schreiben, was mögen Sie da besonders?
Es
ist faszinierend, wenn aus einer Idee, einem Gedankenfetzen oder einer
Figur eine Geschichte wird. Beim Chicklit ist das Schreiben selber das
Größte. Wenn mir gute Dialoge einfallen,
bin ich rundum zufrieden. Beim Thriller ist es das Plotten. Wie hängt
alles zusammen? Wo lege ich die Spuren? Welche Spannungskurve brauche
ich noch? Wenn alle losen Enden zueinander finden, ist das ein tolles
Gefühl.
8.) Wie motivieren Sie sich bei einem Schreibtief oder einer Schreibblockade?
Ich
bin aufgrund der knappen Zeit, die ich neben dem normalen Job habe,
sehr diszipliniert. Im Unternehmerinnenleben muss ich auch weitermachen,
wenn ich mal keine Lust habe. Da ich die
einzelnen Szenen im Voraus mit einigen Sätzen plane, komme ich nie in
eine Blockade rein. Wenn ich keine Lust zum Schreiben habe, plotte ich,
formuliere ein paar Szenen detaillierter aus oder recherchiere ein
wenig. Oder ich schreibe eine Szene, zu der ich
mehr Lust habe.
9.) Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie ihr eigenes Buch in den Händen hielten? Sicherlich war das ein besonderer Moment?
Ich
kam aus dem Urlaub, stand noch in Wanderstiefeln im Flur, habe das
Paket aufgerissen und sofort der Nachbarin das erste Exemplar geschenkt,
die die Post angenommen hatte. Vielleicht
liest die gar nicht, aber sie hatte keinen Chance, in meiner Euphorie
das Buch abzulehnen.
10.) Wer sind Ihre Lieblingsautoren (die Frage kann man natürlich auch mit Frage 4 zusammen beantworten)?
Stieg Larsson – ganz klar mein Held
Lee Child – zum Entspannen gutes, bewährtes amerikanisches Helden-Militär-Geheimdienst-Gedöns
Mo Hayder – ich will so böse sein wie sie bei „Die Behandlung“
Kathrin
Lange, Andreas Eschbach, Wulf Dorn, Sebastian Fitzek, Nele Neuhaus,
Britta Sabbag, Hans Rath usw. Ich habe mindestens 40 Lieblingsautoren
und in meinem Herzen noch Platz für hundert
weitere.
Vielen Dank liebe Tina!
Und so sieht das Buchcover aus:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen