Sonntag, 28. September 2014

Buchrezi "Traummann aus der Zukunft" von Merelie Weit

"Traummann aus der Zukunft" ist ein schön geschriebener Frauenroman über eine Liebe, die in der Zukunft liegt.

 Inhalt


Emilia, eine junge Frau Mitte 30 lebt in Berlin. Sie führt eine Beziehung mit Bernhard, ist aber in dieser Beziehung nicht mehr glücklich, denn Bernhard entpuppt sich als langweilig und dauernörgelnd. Insgeheim sehnt sie sich nach einer neuen Liebe.
Eines Tages trifft sie auf eine Wahrsagerin, die ihr voraussagt, dass sie in naher Zukunft ihren Traummann kennenlernen wird und kann sogar beschreiben wo er wohnt und wie er aussieht. Neugierig geworden macht sich Emilia auf die Suche und trifft auf tatsächlich auf einen Mann namens Erik, auf den die Voraussagen und Beschreibungen der Wahrsagerin auf verblüffende Weise zutreffen. 
Ist Erik wirklich der "Traummann aus der Zukunft"? Emilia versucht es herauszufinden....

 Meine Meinung

Als ich den Inhalt des Buches las dachte ich zuerst, na, könnte das nicht ein etwas unglaubwürdiges Buch sein? Ein Traummann aus der Zukunft? Da ich aber das erste Buch von Merelie, "Traummann zum Frühstück" schon kannte und mir dieses sehr gut gefiel, wollte ich auch das andere Buch von ihr lesen. Und ich war positiv überrascht. Da ich in Berlin wohne, gefiel mir natürlich besonders gut, dass das Buch in Berlin spielt, aber auch die Geschichte als solches ist sehr schön erzählt. Ich habe mit der Hauptdarstellerin mitgefiebert, ob sie ihren Traummann wirklich findet und es der von der Wahrsagerin beschriebene Mann ist. Durch den schönen Schreibstil der Autorin wirkte das Buch auch gar nicht albern oder unglaubwürdig.
Ich glaube, in Zukunft (passend zum Titel) werde ich Wahrsagerinnen auch mit anderen Augen sehen. :-)

Das Buch gibt es mit verschiedenen Covern, es gibt eine Ausgabe mit einem gezeichneten Cover und eine Ausgabe mit einem blauen Hintergrund (siehe unteres Foto). Ich finde beide Cover schön, aber das unten gezeigte ist etwas farbenfroher.





Buchrezi "Ex und Mops" von Tina Voß

 Ein sehr schönes und witzig geschriebenes Buch, welches vor kurzem erschienen ist, möchte ich hier vorstellen:


 Inhalt

Kay ist Junior-Personalreferentin und lebt mit Johannes, einem Läufer und Veganer zusammen. Ihre Freundin Klara geht für ein Jahr ins Ausland und Kay entschließt sich spontan die Wohnung und vor allem Mops Bernd zu hüten.

Doch dann bricht das Chaos aus, Kay wird im Job degradiert, ihr Privatleben ist ein Scherbenhaufen und die Erziehung von Bernd gestaltet sich nicht immer als leicht, denn der Mops hat seinen eigenen Kopf.
Da kommt der Tierarzt Ludger gerade richtig, doch den kann wiederum Mops Bernd nicht ausstehen... Werden sich Ludger und Bernd noch arrangieren? Und wie geht es mit Kay weiter? Das erfahrt Ihr in diesem toll geschriebenen Buch.

Meine Meinung



Ich war sehr neugierig auf das Buch, gerade weil es der Erstroman von Tina Voß ist. Und ich war begeistert beim Lesen, mir liefen einige Male die Lachtränen. Der Schreibstil von Tina Voß ist witzig und erfrischend humorvoll, aber ohne albern zu wirken.
Die Hauptdarsteller, besonders Mops Bernd, habe ich sofort ins Herz geschlossen. Denn dieser Mops ist wirklich ein außergewöhnlicher Hund!
Da ist eine Fortsetzung doch geradezu ein Muß?!

Ich finde auch die Gestaltung des Buches sehr ansprechend, die meergrüne Coverfarbe mit dem Mops fällt sofort ins Auge und originell finde ich auch die aufgedruckten Mopsfiguren am Rand des Buches, die wie kleine Stempel wirken.



Buchrezi "Das Geflecht" von Andreas Laudan

 Ein sehr spannender Thriller über eine Rettungsaktion von Verschütteten in einer Höhle

Inhalt 

Der 17-jährige Justin und seine Freunde schleichen sich in ein stillgelegtes Bergwerk, um dort eine Party zu feiern. Die Schlüssel haben sie ihrem Vater geklaut, der ab und zu Messungen dort macht. Doch das Abenteuer nimmt einen unerwarteten Lauf, denn zwei der jungen Leute stürzen in einen tiefen Schacht und bleiben verletzt liegen.  Die Rettungsmaßnahmen gestalten sich als schwierig und die blinde Höhlenforscherin Tia wird zu Hilfe gebeten. Trotz ihrer Seebehinderung ist sie eine Expertin in Sachen Höhlenrettung und erklärt sich auch sofort bereit, die verletzten Jugendlichen zu bergen. Doch während der Bergungsversuche stürzt der Schacht ein und verhüllt alles in tiefe Dunkelheit. 
Bald stellen Tia und die Verschütteten fest, dass sie nicht alleine zu sein scheinen. Ein Pilz,der sich rasend schnell ausbreitet und von lebenden Organismen ernährt erschwert die Rettungsarbeiten. Wird es Tia gelingen, sich und alle anderen Verschütteten zu befreien oder werden sie in der Tiefe der Höhle zurückbleiben?

Meine Meinung


Ich habe das Buch nahezu in einem Rutsch durchgelesen, da ich es sehr spannend geschrieben finde. Die Hauptdarsteller, besonders die blinde Tia wirken sympathisch. Trotz ihrer Blindheit bewegt sie sich zielsicher durch die unterirdischen Gänge und das beschreibt Andreas Laudan so authentisch, dass es nicht übertrieben wirkt. Das Buch ist aus verschiedenen Erzählperspektiven geschrieben, so dass es beim Lesen wirklich nicht langweilig wird. Ähnlich wie bei einem guten Thrillerfilm arbeitet auch Andreas Laudan mit Gruseleffekten und Schockmomenten. Der Leser fiebert geradezu mit, ob es Tia gelingen wird, alle Verschütteten zu befreien.
Auch das Cover finde ich gut gelungen, sowohl von den Farben her als auch von der Gestaltung. Das Gesicht hinter dem Geflecht finde ich persönlich zwar nicht so passend für das Cover, aber trotzdem erzeugt auch das Cover schon Spannungsgefühle.

Wer also mal ein richtig spannendes Buch lesen möchte, dem kann ich dieses empfehlen.
Es gibt auch einen zweiten Band um die junge Höhlenforscherin Tia mit dem Namen "Das blaue Leuchten". Auch dieses Buch spielt wieder in einer Höhle.



Mittwoch, 24. September 2014

Autoreninterview mit Tina Voß

Wieder durfte ich ein schönes Autoreninterview führen, diesmal mit Tina Voß, die vor kurzem  ihren ersten Roman "Ex und Mops" veröffentlicht hat .

Tina Voß, geboren 1969 in Seesen/Harz, ist ein wahres Multitalent. Im Alter von 26 Jahren gründete sie
ihr eigenes Zeitarbeitsunternehmen, die Tina Voß GmbH , die seitdem sehr erfolgreich läuft und ihr am Herzen liegt.
Aber auch das Schreiben ist etwas, das Tina Voß viel Freude macht, und so erfüllte sich die sympathische Hannoveranerin ihren Traum vom eigenen Buch. Ich habe es schon (fast) durchgelesen und kann es sehr empfehlen. Ein Buch für Mopsliebhaber und solche die es werden wollen.



1.) Tina, Sie sind ja beruflich eigentlich nicht Autorin, sondern haben Ihre eigene Firma.  erzählen Sie doch bitte mal, wie Sie zum Schreiben gekommen sind. War das schon ein Kindheitstraum von Ihnen oder kam der Wunsch dazu erst später? Und soll das Schreiben Ihr "zweites Standbein" werden?
 
Für unsere Firmen-Homepage schrieb ich schon jahrelang Kolumnen. Dazu kamen Artikel, Mailings und Texte für alles Mögliche. Ich mag Wörter und ohne Bücher kann ich nicht sein. Irgendwann verschlang ich die druckfrische Millennium-Trilogie von Stieg Larsson und fragte mich, was er so anders machte. Wieso gefielen mir andere Bücher nicht so gut. Ich wurde neugierig und las Biografien von Autoren und verschiedenste Schreibratgeber. Verblüfft stellte ich fest: es ist ein Handwerk. Man kann es lernen. Die nächste Frage war dann nur logisch. Wenn das erlernbar ist, könnte ich das etwa auch? Ich buchte ein 24-monatiges Fernstudium Belletristik und vor dessen Ende noch 30 Monate den Kurs Romanwerkstatt. Ich besuchte diverse Wochenendkurse zu Dramaturgie, Figurenbau usw. Währenddessen schrieb ich nebenbei noch meinen Thriller, der mein eigentlich erstes Buch war.
 
2.) Woher haben Sie die Idee für Ihr erstes Buch genommen? Und ist es eine fiktive Geschichte oder fließen auch eigene Lebenserfahrungen mit ein?
 
Den Thriller schickte ich an eine Agentur und durch einen tollen Kontakt wurde ich vom Dryas-Verlag gefragt, ob ich Lust hätte, einen Chicklit-Roman (Chicklit: lustiger Frauenroman) mit Hund zu schreiben. Ich hatte. Und vor allem bin ich seit 11 Jahren die Besitzerin eines Mopses. So stand die erste Hauptfigur schon fest. Vor allem seine Lebenserfahrungen sind mit eingeflossen. Die Geschichte selber ist fiktiv, hat aber im wahren Leben ein paar Anleihen genommen. Der Thriller hatte im Entstehen einen ganz anderen Verlauf. Da kam ich über eine Geschichte mit Fußball-Wettbetrug zu einem komplett anderen Plot. Der sehr viel böser wurde, als ich anfangs erwartet hatte.
 
4.) Lesen Sie selber auch gerne und wenn ja was, welche Genres? Und mögen Sie lieber, Bücher aus Papier oder Ebooks? Wo sehen Sie die Vor- bzw. Nachteile?
 
Ich lese immer! Am liebsten Thriller/Krimi und danach die lustigen Sachen aus dem Chicklit-Bereich. Ich lese Bücher aus Papier, aber auch EBooks. Auf Reisen und im dunklen Zelt schlägt das EBook die Papierausgabe. Aber ansonsten mag ich das haptische Gefühl von Papier gerne.
 
5.) Was ist Ihr schönstes Erlebnis in Bezug auf Schreiben?
 
Zum einen war die Hilfsbereitschaft von Freunden und auch Fremden bei Fragen zu deren Spezialgebieten umwerfend groß. Aber mein Highlight war während eines Wochenend-Kurztrips die Frage einer Freundin zu einer real erlebten Situation, die in meinem Hirn einen Plot für einen ausgesprochen bösen Thriller entstehen ließ, der mich faszinierte. Ich rannte zu meinem Notizbuch und schrieb eine Stunde wie besessen. Danach saß ich auf der Rückfahrt glücklich auf dem Beifahrersitz und umklammerte mein Notizbuch.
 
6.) Wie sehen Ihre weiteren Buchprojekte aus? Ist ein weiterer Roman geplant oder vielleicht sogar mal eine Biographie?
 
Aktuell arbeite ich am 2. Teil von „Ex & Mops“, Arbeitstitel: Kein Mops ist auch keine Lösung. Dann hoffe ich, dass mein erster Thriller einen tollen Verlag findet. Wenn das erledigt ist, möchte ich gerne den Plot aus Frage 5.) in eine ganze Geschichte gießen.
 
7.) Was bedeutet Ihnen Schreiben, was mögen Sie da besonders?
 
Es ist faszinierend, wenn aus einer Idee, einem Gedankenfetzen oder einer Figur eine Geschichte wird. Beim Chicklit ist das Schreiben selber das Größte. Wenn mir gute Dialoge einfallen, bin ich rundum zufrieden. Beim Thriller ist es das Plotten. Wie hängt alles zusammen? Wo lege ich die Spuren? Welche Spannungskurve brauche ich noch? Wenn alle losen Enden zueinander finden, ist das ein tolles Gefühl.
 
8.) Wie motivieren Sie sich bei einem Schreibtief oder einer Schreibblockade?
 
Ich bin aufgrund der knappen Zeit, die ich neben dem normalen Job habe, sehr diszipliniert. Im Unternehmerinnenleben muss ich auch weitermachen, wenn ich mal keine Lust habe. Da ich die einzelnen Szenen im Voraus mit einigen Sätzen plane, komme ich nie in eine Blockade rein. Wenn ich keine Lust zum Schreiben habe, plotte ich, formuliere ein paar Szenen detaillierter aus oder recherchiere ein wenig. Oder ich schreibe eine Szene, zu der ich mehr Lust habe.
 
9.) Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie ihr eigenes Buch in den Händen hielten? Sicherlich war das ein besonderer Moment?
 
Ich kam aus dem Urlaub, stand noch in Wanderstiefeln im Flur, habe das Paket aufgerissen und sofort der Nachbarin das erste Exemplar geschenkt, die die Post angenommen hatte. Vielleicht liest die gar nicht, aber sie hatte keinen Chance, in meiner Euphorie das Buch abzulehnen.
 
10.) Wer sind Ihre Lieblingsautoren (die Frage kann man natürlich auch mit Frage 4 zusammen beantworten)?
 
Stieg Larsson – ganz klar mein Held
Lee Child – zum Entspannen gutes, bewährtes amerikanisches Helden-Militär-Geheimdienst-Gedöns
Mo Hayder – ich will so böse sein wie sie bei „Die Behandlung“
Kathrin Lange, Andreas Eschbach, Wulf Dorn, Sebastian Fitzek, Nele Neuhaus, Britta Sabbag, Hans Rath usw. Ich habe mindestens 40 Lieblingsautoren und in meinem Herzen noch Platz für hundert weitere.

Vielen Dank liebe Tina!
 

Und so sieht das Buchcover aus:



 
 


Mittwoch, 10. September 2014

Autoreninterview mit Nancy Salchow

Von Nancy Salchow habe ich bereits einige Bücher gelesen, die mir sehr gefallen haben. U.a. hat sie die Romane veröffentlicht

- Das Leben, Zimmer 18 und Du

- Nur eine Stimme entfernt

- Kirschblütentage

u.a.

Sie hat auch einen Roman veröffentlicht, in welchem sie eigene Lebenserfahrungen, eine Depressionserkrankung, verarbeitete ("Das Leben, Zimmer 18 und Du", und die Fortsetzung "Eins plus eins macht Leben".)

Umso mehr habe ich mich gefreut, dass sie für ein Interview bereit war.


1.) Nancy, was bedeuten Dir Bücher?

Bücher, die ich lese, bedeuten für mich Ruhe, dem Alltag entfliehen 
können, sich mit Leib und Seele in Worte zu kuscheln. Selbst welche zu 
schreiben ist eine unersetzbare Möglichkeit, all meine Ideen verpacken 
zu dürfen. Eine Möglichkeit, auf die ich nicht verzichten möchte.


2.) Wie bist Du zum Schreiben gekommen? War das schon ein 
Kindheitstraum von Dir oder kam das erst später?

Es ist mein Traum gewesen, solange ich denken kann. Schon als kleines 
Mädchen habe ich meinen Grundschulkameraden erfundene Geschichten 
erzählt. Ich erinnere mich noch wie heute daran, dass ich sie beim 
Erzählen erfunden habe und der Inhalt der Geschichte am Ende nichts 
mehr mit ihrem Titel zu tun hatte.


3.) Was war Deine erste Veröffentlichung?

"Herzliche Restgrüße", ein eBook, das im September 2011 bei Neobooks, 
dem eBook-Label von Droemer Knaur erschien.


4.) Du hast ja auch ein Buch über Deine Erkrankung Depressionen 
geschrieben. Wie haben die Leser auf das Buch reagiert, gab es mehr 
positive Resonanz oder mehr negative?

Ich habe erstaunlich viele positive Reaktionen erhalten, vor allem von 
Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben bzw. sich teilweise 
richtig erschrocken haben, weil sie das Gefühl hatten, ihr eigenes 
Tagebuch zu lesen, so sehr deckten sich unsere Erfahrungen - nicht 
nur, was die Krankheit betrifft, sondern auch die eigene persönliche 
Situation. Sicher gab es auch das ein oder andere negative Feedback, 
was entweder daran lag, dass dem jeweiligen Leser meine Art, dieses 
Tagebuch zu schreiben, nicht professionell genug war (eben weil er 
trotz allem wohl ein richtiges Buch erwartet hat) oder aber - und 
dieses Vorurteil gibt es leider immer wieder Depressiven gegenüber - 
dass man mich als zu egoistisch betitelte, eben weil ich mein altes 
Leben hinter mir gelassen habe. Der Großteil befürwortete allerdings 
meine Entscheidung und stand voll hinter mir - und genau das habe ich 
so nie erwartet. Eben weil es mir in erster Linie darum ging, das 
alles durch das Schreiben zu verarbeiten. Die Reaktionen waren ein 
Nebeneffekt, mit de ich nie gerechnet hätte.


5.) Was liest Du selber gerne, was findet man in Deinem Bücherregal?

Familienromane, Geschichten mit geschichtsträchtigen Häusern im 
Mittelpunkt - idyllisch, warme Atmosphäre - ich muss entspannen können.


6.) Was sind Deine nächsten Pläne/Projekte in Sachen Bücher?

Ein besonderes Projekt ist noch weit davon entfernt, spruchreif zu 
sein, ich hoffe allerdings, dass sich dies bald ändern wird. Derzeit 
arbeite ich aber auch an "Novalee's Island" - einer E-Book-Reihe von 
Romanen, die in einem Hotel namens "Novalee's Island" spielen, 
ansonsten aber eigene Protagonisten und Handlungsstränge haben. 
(www.nancysalchow.de/island) - los geht's mit dem ersten Roman 
vermutlich im Winter dieses Jahres.


7.) Magst Du Bücher aus Papier lieber oder bevorzugst Du Ebooks? Wo 
siehst Du jeweils die Vor- bzw. Nachteile?

Ich finde es toll, dass ich durch die eBooks die Möglichkeit habe, 
noch mehr Leser zu erreichen. Ich selbst muss aber zugeben, dass ich 
fast ausschließlich "echte" Bücher lese. Da bin ich altmodisch.


8.) Wenn es mal Kritik gibt, wie gehst Du damit um?

Ich versuche sowohl positive als auch negative Kritik nicht allzu sehr 
an mich heranzulassen. Berechtigtes Lob bzw. berechtigte Kritik bringt 
mich natürlich zum Nachdenken, aber ich will mich nicht zu sehr von 
dem Wunsch leiten lassen, es jedem recht zu machen. Das schadet auf 
Dauer nicht nur mir, sondern auch meinen Lesern, weil meine Bücher 
nicht mehr authentisch wären.


9.) Hast Du einen Lieblingscharakter von den Büchern, die Du bisher 
gelesen hast?

Vielleicht OLympia aus dem gleichnamigen Buch von Anita Shreve.

10.) Welchen Rat/Tipp würdest Du jemandem geben, der zum ersten Mal 
ein Buch schreibt?

Versucht, die Freude daran nie zu verlieren, sondern in erster Linie 
für EUCH zu schreiben. Nur wenn ihr selbst mit Herzblut dabei seid, 
kann etwas Wahrhaftiges, etwas Echtes dabei herauskommen.


Mehr über Nancy Salchow findet Ihr auf Ihrer Webseite

www.nancysalchow.de

 

Autoreninterview mit Merelie Weit

Wieder einmal hatte ich die Möglichkeit, ein schönes Autoreninterview zu führen, diesmal mit der Autorin Merelie Weit. Merelie hat die Romane "Traummann zum Frühstück" und "Traummann aus der Zukunft" geschrieben, ebenso  hat sie eine Fantasyreihe verfaßt. Ihre Bücher sind wirklich schön geschrieben, und umso mehr habe ich mich gefreut, mit der netten Autorin ein Interview zu führen:



1.) Merelie, erzähle doch wie Du zum Schreiben gekommen bist. War das schon ein Kindheitstraum von Dir oder kam der Wunsch dazu erst später?

Eigentlich habe ich immer gemalt und wollte irgendwas mit Zeichnen oder Malerei werden. Nebenher habe ich seit der Schule aber auch schon Geschichten geschrieben, und zwar über meine Mitschüler und dabei deren Charaktere verdreht: die Schüchternen wurden zu den Draufgängern und die Vorlauten die Schüchternen. Das kam so gut an, dass meine Klassenkameraden die Hausaufgaben für mich mitgemacht haben, damit ich weiterschreibe.
Ins Abschlusszeugnis schrieb mein Klassenlehrer: „Daphne tut sich besonders durch das Schreiben von Geschichten hervor.“ Das fand ich total lustig, weil Schreiben gar keine Bedeutung für mich hatte. Erst mit Mitte Zwanzig, nachdem mich die Weltliteratur jahrelang in den Bann gezogen hatte und darauffolgend die Pariser Schriftstellerszene der 20er Jahre, hat sich das gedreht, dass ich unbedingt selbst schreiben wollte und die Malerei dann eher zum Hobby wurde.

2.) Ist "Traummann zum Frühstück" Dein erstes Buch?

Nein, es ist mein fünftes. Davor kamen mein „Frühwerk“ Verliebt in einen Teufel (als Helena Moor), dann Traummann aus der Zukunft und dann die ersten beiden Bände meiner Fantasy-Tetralogie Himmelstiefe und Schattenmelodie (als Daphne Unruh).

3.) Du schreibst ja auch Fantasy. Wie kamst Du auf die Idee zu diesem Genre, was hat Dich dazu inspiriert?

Bis auf mein Frühwerk haben alle meine Romane mindestens ein fantastisches Element. Mich hat jetzt kein bestimmtes Buch inspiriert und ich muss zugeben, ich selbst lese nur vereinzelt Fantasy-Bücher (wenn allerdings, dann liebe ich diese Bücher wie zum Beispiel die von Ursula Poznanski oder Andreas Eschbach). Eher fand ich es schon immer eine tolle Vorstellung, dass sich hinter normalen Türen fantastische Welten auftun könnten oder die Welt einfach mehr Dimensionen hat als gemeinhin angenommen. Es macht mir Spaß, die Welt in meinen Büchern zu vergrößern.  Bestimmt spielen dabei meine Träume eine Rolle, in denen ich öfter durch unglaubliche Landschaften und Welten wandle. 
 
4.) Liest Du selber auch gerne und wenn ja was?

Ich liebe Viktor Hugo und überhaupt die französische Weltliteratur. Ich lese total gerne Biographien und Autobiographien. Ich mag Romane mit großen und interessanten Themen, aber ich lese auch viel Sachbücher, in denen es beispielsweise um Zukunftsvisionen, Quantenphysik, Bewusstseinsforschung oder solche Dinge geht. Krimis lese ich eher nicht – immer diese Toten  - und Gedichte auch nicht so.

5.) Was ist Dein schönstes Erlebnis in Bezug aufs Schreiben?

Als ich die letzte Seite meines ersten Romans vor ca. 15 Jahren schrieb und dachte: Wow, ich hab einen ganzen Roman durchgehalten – rein von der Länge. Okay, dann schaff ich das wieder

6.) Wie sehen Deine weiteren Buchprojekte aus?

Derzeit arbeite ich am letzten Band meiner Fantasy-Tetralogie, der im nächsten Frühling erscheinen soll. Gleichzeitig geht mir aber bereits eine neue Dilogie durch den Kopf und ich mache dazu immer wieder Notizen – Es wird wieder Urbanfantasy.

7.) Was bedeutet Dir Schreiben, was magst Du da besonders?

Am schönsten ist es, wenn ich eine neue Idee habe und die ersten Notizen mache. Das Ideensammeln und Plotten macht mir großen Spaß.
Am anstrengendsten finde ich es, die erste Fassung zu schreiben – jeden Tags aufs Neue vor dem weißen Blatt sitzen, stööhn  - Wenn ich dann erst mal das Rohstück erschaffen habe, mit dem ich arbeiten kann, dann wird es wieder entspannter. Ich feile gern am Ausdruck, um immer noch schönere oder treffendere Formulierungen zu finden.
Schreiben bedeutet mir viel. Ein Leben ohne Schreiben – unvorstellbar. Es ist ein Akt der Bewusstwerdung. Immer wieder erfährt man dabei auch etwas über sich selbst. Mit Geschichten kann man Menschen ein paar schöne Stunden bescheren, ihnen Denkanstöße geben, sie vielleicht sogar richtig froh machen oder verändern.

 Ganz lieben Dank an Merelie!