Mittwoch, 22. Oktober 2014

Interview mit der Autorin Anica Schriever

Ich habe mit der Autorin Anica Schriever ein schönes Interview geführt.

Ancia Schriever ist ein Kind der 80-er, sie wurde 1983 geboren und liebte schon in frühster Jugend das Schreiben, was prägend war für ihren Beruf als Autorin, was sie auch im Interview verrät.
Die sympathische Autorin hat bisher 2 Taschenbücher veröffentlicht, "Zuckerguß" und "Wer ICH sagt muß auch LIEBE DICH sagen".  "Zuckerguß" habe ich schon gelesen, und der Roman hat mir sehr gefallen, zumal er teilweise in Hannover spielt, meiner alten Heimatstadt. Das zweite Buch von Anica habe ich auch schon und wenn ich es durch habe, werde ich für beide Bücher eine Rezension schreiben.

Doch vorab erstmal das Interview, welches ich mit Anica geführt habe.


1.) Anica, erzähl doch mal, wie Du zum Schreiben gekommen bist

Also geschrieben habe ich eigentlich schon immer gerne. Bereits in der Schule war neben Geschichte, Deutsch mein liebstes Fach, insbesondere, wenn es darum ging, Aufsätze zu schreiben. Dadurch bin ich zur Schülerzeitung und auch zur Stadtschülerzeitung gekommen. Aber auch in meiner Freizeit fing ich immer mehr an, mir selbst Geschichten auszudenken und diese dann aufzuschreiben. Über die Jahre stapelten sich so zahlreiche Romananfänge in meiner Schublade. Zwar spielte ich manchmal schon mit dem Gedanken, später mal Bücher zu schreiben, aber direkt Schriftstellerin zu werden, konnte ich mir irgendwie nicht vorstellen. Ich glaube, das war mehr so Wunschdenken. Darum habe ich nach dem Abitur auch erst einmal brav studiert und das Schreiben ein wenig in den Hintergrund gedrängt. Aber da war diese Idee, die ich schon Jahre mit mir herumtrug und die sich allmählich nicht mehr abschütteln ließ. Während ich also an meiner Magisterarbeit saß, schrieb ich gleichzeitig auch an meinem ersten Roman „Zuckerguss“. Und je länger ich an dem Manuskript schrieb, umso deutlicher wurde mir bewusst, dass es eben genau das ist, was ich später machen wollte: Bücher schreiben.
So gesehen hat sich dieser Wunsch über die Jahre langsam entwickelt – bis er sich eben nicht mehr vertreiben ließ. Mittlerweile könnte ich mir auch gar nichts anderes mehr vorstellen. Denn was kann es schöneres geben, als sich immer wieder neue Geschichten auszudenken und diese dann aufzuschreiben? 

2.) Ist "Zuckerguss" Dein erstes Buch?

Ja, „Zuckerguss“ ist mein Debütroman. 


3.) Was hat Dich zu diesem Buch inspiriert?
Eigene Lebenserfahrungen oder ist es eine fiktive Geschichte?

„Zuckerguss“ ist eine komplett fiktive Geschichte. Allerdings habe ich beim Plotten der Geschichte aus eigenen Erfahrungen bzw. Erlebnissen von Freunden und Bekannten schöpfen können. Irgendwas von mir steckt wohl zwangsläufig immer in meinen Büchern. Zum Beispiel die ganze Studiumsgeschichte von Miriam, die Frage, was nach der Uni kommt, welcher ist der richtige Weg, oder habe ich mich doch falsch entschieden, eigene Erwartungen und die der Familie, der Vergleich mit den alten Klassenkameraden, Karriere oder Kind, etc. pp. – das sind alles Fragen, die nicht nur mich damals beschäftigt haben, sondern auch vieler meiner Kommilitonen und Freunde, wie ich aus Gesprächen erfuhr. Mir ist es immer wichtig in meinen Romanen, dass neben der offensichtlichen Liebesgeschichte auch andere Themen angesprochen werden. Aber wie gesagt, letztlich sind Miriams Geschichte sowie alle anderen Figuren völlig frei erfunden. Zumal ich behaupten würde, dass absolute Gegenteil von Miriam zu sein. Auch wenn wir die Liebe zum Backen gemein haben. J 


4.) Liest Du selber auch gerne und wenn ja was?

Oh ja, sehr. Ich gehe eigentlich nie ohne Buch aus dem Haus. Schon als kleines Mädchen habe ich meine Nase ständig in irgendeinem Buch gehabt und das hat sich seither auch nicht geändert. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich mittlerweile leider nicht mehr so die Zeit zum Lesen finde wie früher, dadurch, dass ich eben nun selber schreibe. Aus
diesem Grund freue ich mich immer, wenn ich ein bisschen Zeit abknapsen kann, um zu Lesen und mich dann voll in die Geschichte eines Buches vertiefen kann. Denn das ist neben dem Schreiben immer noch mein liebster Zeitvertreib.
Lesen tue ich dabei eigentlich querbeet, außer Horror und Science Fiction. Am liebsten aber nach wie vor romantische Liebeskomödien und Thriller. 


5.) Was ist Dein schönstes Erlebnis in Bezug auf Schreiben?

Wenn ich von Lesern die Rückmeldung bekomme, dass Ihnen mein Buch bzw. die erzählte Geschichte ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat. Dass sie das Buch am Ende zufrieden zugeklappt haben und für einige Zeit in die Welt meiner Figuren eingetaucht sind, also einfach sich gut unterhalten gefühlt haben. Vor allem freue ich mich immer, wenn ich lese, dass eine bestimmte Szene, an der ich möglicherweise ziemlich lange gesessen habe (und vermutlich mehr als einmal verflucht habe J ), genau so beim Leser angekommen ist, wie ich es beim Schreiben beabsichtigt habe. Das ist mit eines der schönsten Komplimente, wenn das geklappt hat. Denn ich schreibe ja nicht nur für mich, sondern auch für meine Leser. Sie sollen sich gut unterhalten fühlen während der Lektüre meiner Bücher. Denn wenn ich das erreicht habe: Ja, besser geht es doch nicht! Und genau deswegen liebe ich meinen Job auch so sehr. 


6.) Wie sehen Deine weiteren Buchprojekte aus?

Momentan schreibe ich an meinem dritten Roman, aber da ist noch nichts spruchreif. Aber ich kann schon soviel verraten, dass ich meinem Genre treu bleibe. Des Weiteren arbeite ich an einem Kurzroman, in dem eine bereits bekannte Figur aus einem meiner Romane ihre eigene Geschichte bekommt. Auch zwei weitere Romanideen sind bereits weitestgehend durchgeplant. 


7.) Was bedeutet Dir Schreiben, was magst Du da besonders?

Schreiben ist etwas, dass unweigerlich zu mir gehört. Ein Teil von mir ist. Ich kann auch gar nicht anders: ich muss schreiben. Muss mir jeden Tag aufs Neue Geschichten und Figuren ausdenken. Es gibt nichts Schöneres. Klar ist es manchmal hart und anstrengend, trotzdem möchte ich nicht tauschen. 


8.) Magst Du lieber Bücher aus Papier oder Ebooks? Wo siehst Du die Nach- bzw. Vorteile?

Ich muss ehrlich zugeben, ich bin da ein bisschen altmodisch veranlagt, denn ich liebe das gedruckte Buch. Sehr, sehr, sehr. Dieses Gefühl, wenn man ein neues Buch aufschlägt, das Rascheln der Seite, der Geruch, dieses ganze haptische und wohl auch emotionale Erlebnis, das man dabei hat, da kann ein E-Book einfach nicht mithalten.
Allerdings mag ich auch E-Books und weiß durchaus um deren Vorteile. Innerhalb von Sekunden hat man ein neues Buch, statt einem dicken Wälzer hat man nur einen Reader in der Hand, der vielleicht grade mal soviel wiegt wie 1,5 Tafeln Schokolade – und vor allem die Tatsache, dass man sich die Schriftgröße einstellen kann, darf man nicht
unterschätzen. Und statt in den Urlaub mit einem extra Koffer voller Bücher zu fahren, steckt man seine Bibliothek einfach in die Handtasche. Das ist schon ganz nett.
Trotzdem ziehe ich immer das gedruckte Buch vor. Damit bin ich nun einmal aufgewachsen und das möchte ich ungern missen, da ich hiermit auch sehr viele Erinnerungen verbinde. 


9.) Warst Du auch schon mal in einer Situation wo Du eine Schreibblockade hattest? Wie gehst Du damit um bzw. wie motivierst Du Dich?

Na klar! Schreibblockaden treten meistens dann auf, wenn die Geschichte an einer bestimmten Stelle im Manuskript irgendwie hakt. Wenn ich etwas nicht sauber durchgeplottet habe oder dergleichen. Dann muss ich zurückgehen und gucken, wo genau das Problem liegt und schauen, dass ich es geändert bekomme. Wenn ich das ausgemerzt habe, dann läuft es meistens auch wieder mit dem Schreiben. Das kann manchmal nervend und anstrengend sein, aber da muss man dann durch. Denn von der Idealvorstellung, dass man nur darauf warten muss, bis einen die Muse küsst, sollte man sich als Autor ohnehin ganz schnell verabschieden. 


10.) Was ist Dein Lieblingsbuch?


Oh, da gibt es eine ganze Reihe. Aber ein Buch, dessen Geschichte mich nachhaltig beeindruckt hat und mich bis heute fasziniert, ist „Buddenbrooks“ von Thomas Mann. 

Vielen Dank, liebe Anica, für dieses ausführliche Interview.
Mehr Infos zu der Autorin findet Ihr auf ihrer Webseite

www.anica-schriever.de





Die Bücher von Anica:




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